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Bibi ist nicht Bi –oder doch?

Berlin, den 27. Juni 2019

Männer glauben von Frauen, dass sie eine frei flottierende Sexualität haben, die sie in viele Häfen führt: Solche, in denen junge Frauen verlangend nach ihnen die Arme ausstrecken, solche, in denen knackige Kerle nach ihnen lüstern und solche, in denen man sowohl das Eine wie das Andere genießen kann.

„Ich bin nicht Bi, ich bin BiBi“, sagte mir einmal eine etwas burschikose, aber durchaus sinnliche Frau, die gelegentlich Frauen verführte – aber nur solche, die nicht lesbisch waren. Alles andere, so sagte sie, würde ihr keinen Spaß machen.

Fragt man Männer, ob sie Bi-Gelüste haben, so erbleichen oder erröten sie, sagen sehr schnell und heftig „Nein“ und beginnen zu schwitzen. Während es als „ganz normal“ für sie gilt, dass „Mädchen“ sehr intim miteinander werden können, fliehen sie selbst schon vor dem Gedanken, sie könnten jemals mit einem Mann intim werden. Bi-Männer müssen zudem fürchten, zu keinem der beiden Ufer zu gehören, was letztlich bedeutet, dass sie sich immer sexuell „durchschlängeln“ müssen.

Recht deutlich wird dies bei den Paaren, die Wünsche nach einem Dreier verkünden. Wie bekannt, gibt es bei drei Personen zwei Grundvarianten: zwei Frauen – ein Mann und zwei Männer – eine Frau. Bei der Kombination Mann-Frau-Frau erwarten Männer gewisse erotische Aktivitäten von Frauen, und wenn sie sie nicht erwarten, so dulden sie dies doch. Bei der Kombination Frau-Mann-Mann befürchten sie hingegen, mit dem zweiten Mann zu eng in Kontakt zu kommen – auch ungewollt.

Verschiedene Kenner der sexuellen Landschaften, in denen bisexuelle Praktiken aus Dreiern heraus entstanden, sagen übereinstimmend, dass es sich gar nicht um Bisexualität handeln würde. Vielmehr seien es alternative sexuelle Praktiken, die zwar erregend wären, aber aus denen man nicht auf geschlechtliche Präferenzen schließen könne. Die Auffassung ist allerdings noch nicht weit durchgedrungen, sodass sich Frauen und Männer wohl dran gewöhnen müssen, weiterhin als Bisexuelle bezeichnet zu werden, wenn sie dann und wann einmal Praktiken ausüben, die homosexuellen Frauen und Männern zugeschrieben werden. Man kann also Entwarnung geben: Bi-Praktiken auszuüben heißt noch lange nicht, auch bisexuell zu sein.

Was meint ihr? Gibt es einen Unterschied zwischen "Bi"-Sein und lediglich mit der Bisexualität zu spielen?

Euer Autor Gebhard

Auf in die Praxis: