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Die „wahre Liebe“ und der Garantieschein dazu

Berlin, den 10. Januar 2018

Eine richtige Vorarlbergerin weiß, was die Stunde geschlagen hat – und sie will auch genau wissen, wo man die „wahre Liebe“ trifft:

Die wahre Liebe trifft man bei der Arbeit, im Freundeskreis oder in der Ausbildung."

Da ist richtig schön und erfreut das Herz, nicht wahr?

Zumal die Dame nun partout keinen Vorarlberger will, sondern einen „offenen Menschen“ – und wo trifft man den? Nicht in Internet-Partnerbörsen, meint besagte Dame, aber warum das so ist, sagt sie nicht so genau. Jedenfalls mäkelt sie an den Kosten herum: 60 bis 90 Euro im Monat seine viel zu teuer – zumal man keine „Erfolgsgarantie“ bekomme.

Mal ganz unter uns, Freundinnen und Freunde: Wer für lumpige 60 bis 90 Euro pro Monat erwartet, dass ihm die fertig gebratenen Lover oder potenziellen Ehemänner wie die Tauben in den Mund fliegen, der glaubt möglicherweise auch an die Segenskräfte des Universums, wenn es um die Partnersuche geht. Eine professionell, vermittelte Partnersuche beginnt bei etwa 3000 Euro – und die Latte für die oberen Ränge liegt bei gut 10.000 Euro.

Das Beispiel zeigt, wie einseitig und konsumorientiert mittlerweile gedacht wird. Da soll der Garantieschein auf einen Partner offensichtlich gleich mitgeliefert werden – schließlich bekommt man auf einen Staubsauger ja auch Garantie, oder etwa nicht? Offenbar versteht diese Dame – wie so viele Partnersuchende – nicht, dass man die Partnersuche immer selbst verantworten muss. Die Agenturen bieten dazu nur Dienstleistungen an – mal mehr, mal weniger. Wer das nicht begreift, dem sei diesmal so erläutert: Die Post befördert eure Briefe, aber sie schreibt sie nicht, und der Wohnungsmakler weist euch Wohnungen zur Miete nach – aber den guten Eindruck beim Vermieter müsst ihr schon selber hinterlassen.

Wenn du im Internet auf Partnersuche unterwegs bist, bedenke bitte dies: Du und nur du bist verantwortlich für deine Partnersuche. Du musst dir die Chancen freischaufeln und sie wahrnehmen, an Fehlern lernen und schließlich nach und nach zum Erfolg kommen.

Wenn du es so angehst, dann kann eigentlich nicht viel schiefgehen.

Foto: © 2008 by Kris Bradley

Euer Autor Gebhard

Auf in die Praxis: