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Flirts, Dating und junge Paare in Zeiten der Wahl

Berlin, den 16. September 2020

Das Fernsehen zeigte uns dieser Tage, wie erbärmlich die Alphatiere der Politik herumschreien, wenn sie in Wahrheit keine Argumente haben. Die Politik gibt uns damit ein miserables Vorbild für alles, was man „Kommunikationsstil“ nennt.

Mag sein, dass dies der Grund ist, warum uns immer wieder geraten wird: „Keine Politik“ beim ersten Date.

Ich seufze, denn die Diskussion hatten wir eigentlich schon hinter uns: Alles ist politisch. Allein die Tatsache, dass ihr beiden dort am Kaffeehaustisch sitzt, und euch aufgrund eines Internet- oder App-Kontakts kennenlernen wollt, ist ein Politikum.

Politisch ist die Art, in der man sich verhält

Politisch ist nicht, welche Partei man wählt, sondern wie man handelt. Konservatives Handeln zeigt sich daran, dass man Werte bewahren will, aber auch dadurch, dass man das Neue zu blockieren versucht. Dagegen steht das progressive Handeln, bei dem man versucht, das Bewährte zu reformieren und möglichst viel Neues zu schaffen. Dabei zerstört man dann möglicherweise aber gewachsene Werte, die sinnvoll sind. Liberale orientierten sich weder an konservativen Werten noch jagen sie neuen Werten nach. Sie glauben von sich, dass der selbst eingeschlagene Weg stets der richtige Weg ist.

Bei einem jungen Paar, das heute seinen Weg in die Zukunft finden will, gilt es, einen gemeinsamen Weg zu finden, der oft nicht ganz auf einer Linie liegt. Jedes neue Paar wird früher oder später eine Werte-Diskussion führen, und zwar völlig unabhängig von der Partei, die der eine oder andere wählt. Es geht um wesentlich mehr als Parteipolitik, nämlich um das Sein. Von der Wohnungseinrichtung bis zum Kinderwunsch, von der Kunstauffassung bis hin zum Eigenheim und von den sinnlichen Wünschen bis zu den sexuellen Präferenzen: Alles muss diskutabel sein. Der Weg hinaus in ein Leben zu zweit ist eben auch ein politischer Weg. Die Ehe als „große Koalition“ erfordert Kompromisse – und weil eine „Alleinregierung“ selten angestrebt wird, muss man sich eben ständig miteinander über den richtigen Weg Verständigen – und notfalls eben auch streiten. Freilich nicht so, wie es uns diese bösartigen Fernsehwichte vormachen – sondern mit etwas Streitkultur.

Na, und was meint ihr?

Zum Bild: Wer sich zu sehr zankte, machte möglicherweise mit der "Zankgeige" Bekanntschaft. Heute reicht es, Zänkerer und Stänkerer einfach nicht mehr zu wählen.

Euer Autor Gebhard

Auf in die Praxis: