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Frauen über 50: Die frustrierten Kinder der Revolution

Berlin, den 25. März 2015

Sie waren einst aufgebrochen, um die Welt zu verändern: Gesellschaftlich sowieso, dabei möglichst feministisch und dazu noch sehr von der humanistischen Psychologie behaucht: Offenheit und Gefühlen waren die Schlagworte, die vor allem Frauen ansprachen.

Wer den Werdegang dieser heute 50 bis 65-jährigen westdeutschen Frauen kennt, weiß vor allem dies: der kleinere Teil wurde mit dem neuen Wind unter den Flügeln erfolgreich und hat dabei die Ideologie schnell als Ballast erkannt und abgeworfen, der größte Teil hat die Sache nie wirklich ernst genommen und ist in der Allgemeinheit untergegangen, und ein verbleibender Rest hat nie den Aufwind genutzt, sondern ist stets gegen den Wind geflogen – und dabei keinen Schritt weitergekommen.

Das reicht durchaus von der enttäuschten Realschullehrerin bis zur ZEIT-Redakteurin: Fast immer dort, wo eine neue Besinnung, ein neuer Feminismus oder eine neue soziale Frage ruchbar wird, kann eine enttäuschte Frau der 1968-er oder der 1970-er Jahre Bewegungen dahinter stehen.

Warum ich das alles erzähle? Weil wir sie als Männer eben auch beim Daten treffen: Frauen über 50 die höchste Ansprüche an andere haben – und sie wohl auch einst an sich selbst hatten, aber niemals wirklich erfüllen konnten. Man erkennt sie daran, dass sie sich beklagen: Männer sind nicht so, wie sie sie gerne hätten, aber Frauen auch nicht. Eigentlich ist nichts so gelaufen, wie es hätte sein können – doch eines ist da, überstrahlt alles und verhindert den Weg zurück in die Wirklichkeit: Ansprüche.

So viel ist richtig: Menschen über 50 sind so gut wie nicht mehr zu verändern – und das bedeutet: man muss sie nehmen wie sie sind. Wenn sie nicht zugreifen wollen, weil sie diesen oder jenen Mangel an uns entdecken: Na, dann eben nicht – es lohnt sich weder zu argumentieren noch Blumen zu schicken. Wenn sie sich hingegen verlieben – dann muss man das nehmen, was zu bekommen ist. Unabhängig davon, ob die soziale Frage noch ungeklärt ist, der Feminismus noch weiterhin diskutiert werden muss oder Fritz Perls noch nicht tief genug in die Herzen eingedrungen ist.

Denn – neben den frustrierten Kindern der Revolution sind diese Frauen eben vor allem Frauen – und da dürfen wir Männer nun wieder nicht fragen, ob aus ihrer Verliebtheit nun eine adäquate Beziehung wird oder nicht. Manchmal muss man das Menu einfach nach der Speisekarte ausrichten.

Euer Autor Gebhard

Auf in die Praxis: