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Geringe Lust auf den Partner – Hauptproblem heutiger Beziehungen?

Berlin, den 03. Dezember 2020

Heutige Beziehungen zwischen Frau und Mann sind mit zahllosen sogenannten „Ansprüchen“ befrachtet: Beide Partner sollen sozusagen die „Alles-Erfüller“, die „eierlegenden Wollmilchsäue“ für die Bedürfnisse des Anderen. Das beginnt bei der menschlichen Wärme, geht über die gegenseitige oder auch einseitige Versorgung mit Geld, Macht und Ansehen, und endet mit Sexwünschen.

Die meisten Paare versuchen eine Weile, gegenseitige, perfekte Wunscherfüller zu sein, doch geben sie nach einigen Jahren vor allem im sexuellen Bereich auf.

Es ist wenig erforscht, warum das so ist. Als wahrscheinlich gilt, dass die Menschen als Individuum bereits durch den Alltag überfordert und ausgelaugt sind, die andere Meinung tendiert dahin, dass es die sexuelle Übersättigung (zum Beispiel durch Pornografie) ist, die den ehelichen Sex als nicht mehr erstrebenswert erscheinen lässt. Eine dritte sehr plausible Theorie geht davon aus, dass wir umso weniger Sex wollen, je mehr wir uns beim anderen wohlfühlen. Die wilde Lust, wie im oberen Bild symbolisch gezeigt, sceint also in der Ehe zu verblassen.

Das Resultat? Kräche, Seitensprünge, Ehescheidungen. Der Gang zum Eheberater soll nützen, sagen vor allem Eheberater. Doch zeigt sich gerade beim Eheberater der Mangel der meisten Paare: Sie wollen nicht erkennen, dass sie „zu hoch gegriffen“ haben in ihren Erwartungen. Nur wer ein Wort wie „demütig“, noch kennt, nur wer weiß, dass er sich selbst und/oder die Partnerin / den Partner überfordert hat, könnte die Ehe wieder kitten. Doch wer will schon „klein beigeben“?

Sex ist ein Menschenrecht – aber das heißt nicht, dass wir Sex täglich einfordern können, schon gar nicht von unserem Partner, mit dem wir überwiegend eine Sozial- und Wirtschaftsgemeinschaft bilden und erst dann einen intimen Rotlichtklub für zwei Personen. Im Vereinigten Königreich beklagen inzwischen 15 Prozent der Männer und nahezu 30 Prozent der Frauen eine geringe Liebeslust – und bei den in Beziehungen lebenden Menschen berichten ungefähr 25 Prozent, dass es „Probleme mit unterschiedlichen sexuellen Bedürfnissen“ gegeben habe.

Ich kann euch nur dies dazu sagen: Genießt den Sex, wenn er euch angeboten wird - und versucht nicht, ihn mit Drängeln durchzusetzen. Sex ist wirklich nicht alles, was das Leben uns bietet.

Hinweis: Das © des Bildes ist unbekannt.

Euer Autor Gebhard

Auf in die Praxis: