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Lesbisch? Na und? Noch was?

Berlin, den 14. Januar 2020

Es gibt Tage, da möchte mag sich die Stirn fassen – und sich fragen: Ja, sind die Medienfritzen alle meschugge? Oder sind es vielleicht die Zuschauer? Jedenfalls prasselten heute die Nachrichten auf mich ein, dass sich die Schauspielerin Jodie Foster nunmehr „offiziell“ als homosexuell geoutet hätte.

Na und? Noch was? Nein, wirklich gar nichts. Wir Menschen sind sexuell, und wo unsere Liebe hinfällt und genügend Nahrung findet, da blüht sie auch. Selbstverständlich sind die meisten Menschen überwiegend heterosexuell, aber das bedeutet nicht, dass sie ausschließlich auf das eigene Geschlecht fixiert sein müssen – von der Pubertät bis ans Ende ihrer Tage.

Es gibt sie nun einmal, die kleinen Fluchten in Affären – und einige davon sind gleichgeschlechtlich. Es gibt aber auch jene, die sich niemals eindeutig entscheiden können, ob sie besser auf die eine oder andere Seite passen. Manche sagen inzwischen sogar: „Mir ist es egal – ich will vor allem glücklich sein, wenn ich mit meinem Partner zusammen bin.“

Irgendwann hat eine „alternative“ Gesellschaftsordnung beschlossen, dass sich Schwule und Lesben „outen“ müssten. Die Szenerie, die dies fordert, ist laut, selbstgefällig und leider oft intolerant. Menschen, die nichts wollen, als jemanden zu lieben und mit ihrer Liebe in Ruhe gelassen zu werden, sind selten Teil der Gay- und Lesbenbewegung. Es ist nicht fein, einen Menschen als Radfahrer zu bezeichnen, nur weil er ab und ein Fahrrad benutzt, und es ist ebenso nicht fein, sich selbst in ein Konzept sexueller Schuhkartons einordnen zu müssen.

Niemand muss eine bestimmte sexuelle Orientierung haben – wirklich niemand. Und niemand „muss“ sich outen. Das gilt keinesfalls nur für Hetero-und Homosexualität, sondern auch für andere Wonnen. Die Sinnlichkeit, die Lust, die kleinen Abweichungen und alles andere, was uns sexuell bewegt, gehört, verdammt noch einmal in den Bereich des Höchstpersönlichen. Nein, wir müssen nicht wissen, wer in Hollywood homosexuell ist, wirklich nicht. Was wir eigentlich wissen sollten, ist vielmehr, wie wir zu uns selbst stehen und was wir hier und heute mit uns selbst in Einklang bringen können.

Bild: Künstlerdarstellung einer lesbischen Verführung.

Euer Autor Gebhard

Auf in die Praxis: