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Liebe: No return of Investment?

Berlin, den 19. Februar 2020
Dieser Tag las sich eine dieser soziologischen Untersuchungen über Frauen. Der Tenor steht eigentlich immer schon von vornherein fest: „Frauen sind immer die Angeschmierten und Gelackmeierten.“ Hatten wir nicht anders erwartet, nicht wahr?“

Doch in der Studie stand noch etwas: „Alle Frauen durchliefen ab dem 45. Lebensjahr eine mehr oder minder krisenhafte Reflexionsphase.“ Na und? Dann durchlaufen sie eben diese Phase. Wenn man Soziologen glaubt, dann durchleben wir immer wieder „Phasen“ und „Krisen“, die gerade frisch dokumentiert sind. Ohne Soziologen hieße das „wir leben, und das Leben hat Tücken.“

Warum erzähle ich euch das alles? Weil es noch eine Erkenntnis gab: „Die (beruflichen) Investitionen stehen in keinem Verhältnis zum Gewinn. Ei holla, wie schade doch, nicht wahr? Da hat man also „Energie, Kompetenz und Leidenschaft ins Unternehmen gesteckt“, und bekommt keine Würdigung. No return of investment, sorry.

Warum erwarten wir eigentlich immer den „großen Profit“ von unseren Investitionen? Und warum investieren wir einseitig in den Bluff „Karriere“? Noch schlimmer: Warum vergessen wir, uns um unser Ich, unser Selbst, unser Andere zu kümmern, kurz: Warum verelenden wir sozial und emotional? Warum verdorrt uns die Liebe?

Ich ärgere mich, wenn mir Frauen sagen, sie hätten so schrecklich viel investiert – ob in die Karriere oder in die Liebe. Bei der Liebe ist es ja ähnlich: Ständig wird seitens einzelner Frauen behauptet, sie sein in Vorleistungen getreten mit ihren Emotionen, hätten in Liebe „investiert“. Ja, und dann? Dann sind sie mit der „Investition“ in Konkurs gegangen. No return of investment. Die gesamte investierte Liebe im Arsch.

Umdenken wäre das Gebot der Stunde. Wenn man investiert, erwartet man Gewinn, an schön. Aber wenn wir in Arbeit investieren, können wir nur erwarten, dass sie uns jetzt und später ernährt – egal, wie viel wir investieren. Und wenn wir in Liebe investieren, dann dürfen wir erwarten, dass wir einige wunderschöne Tage, Monate oder Jahre mit unserem Partner haben.

Wem das nicht genug ist, der erwartet zu viel. Ich denke da immer an Hazy Osterwald und die „Konjunktur-Cha-Cha“: „Man tut, was man tut nicht aus dem inneren Wert, den kriegt man gratis, wenn man Straßenkreuzer fährt.“ Der Mensch, der auf sich hält und von sich weiß, tut das nicht. Er kennt seinen inneren Wert – und er verkauft ihn nicht an eine Ideologie. Die Arbeit ist nach wie vor ein Gut, dass es zu pflegen und zu vervollkommnen gilt – genau wie die Liebe. Wer auf Konjunkturgewinn (Return of Investment) hofft, liegt eben oft falsch.

Alle Zitate bis auf Konjunktur-Cha-Cha aus "psychologie heute", Printausgabe vom März 2013.

Euer Autor Gebhard

Auf in die Praxis: