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Sexuelle Zurückhaltung - Garantie für eine Beziehung?

Berlin, den 23. August 2019

Gelegentlich kann ich nur den Kopf schütteln: Da wird etwas über uns Menschen gesagt, wogegen wir uns eigentlich wehren müssten. Zum Beispiel, wie Frauen es anstellen müssen, einen festen Partner zu finden. Einschlägige Vorschläge kommen immer wieder von sogenannten „Experten“. „Halten Sie sich sexuell zurück“ ist eine der Botschaften, die ich immer wieder lese – zuletzt im FOCUS.

Reden wir mal Tacheles: Sich sexuell zurückzuhalten oder nicht zurückzuhalten ist keine Frage, die durch „Fachleute“ beantwortet werden kann, sondern eine der letzten Bastionen der höchstpersönlichen Entscheidungen. Zudem machen die Besserwisser einen entscheidenden Fehler: Bei der Partnersuche kommt es niemals darauf an, etwas zu unterlassen, sondern etwas zu bewirken. Es ist also nicht wichtig, ob man mit dem Partner „bumst“, sondern wie offen man ihm gegenübertritt. Wer all seien Lebensäußerungen auf die Frage reduziert „wann darf der Partner zum ersten Mal ins Bett?“ setzt sich völlig absurde Meilensteine, die auf eine erfolgreiche Beziehung keinen Einfluss haben.

Mir scheint es so zu sein, also ob die Psycho-Fraktion (übrigens zumeist vertreten von Männern) das vorige Jahrhundert mit dem gegenwärtigen Jahrhundert kreuzen will. Man könnte vom „Einsatz von Muschimacht“ sprechen, um die „Qualitätssicherung zukünftiger Beziehungen“ zu betreiben. Reduziert auf das Wesentliche bedeutet nämlich die Empfehlung der „Fachleute“, dass Frauen per Hingabe oder Verweigerung („Muschimacht“) Männer in den Ehehafen lenken können oder daran vorbei.

Die Sache ist völlig illusorisch: Männer lassen sich auf diese Spielereien kaum noch ein, und Frauen sind selber viel zu interessiert an lustvoller Erfüllung ihrer Bedürfnisse, als dass sie „kalkulatorisch auf temporäre Keuschheit“ setzen würden. Nein, die Frage ist nicht, wann Frauen ihrer Lust freien Lauf lassen, sonder eher, was sie sonst noch aufbieten können, um den Mann für eine Beziehung zu interessieren. Man kann es auch so sagen: Wenn Frauen nichts als Sex zu bieten haben, nützt es ihnen auch nichts, diesen großzügig beim vierten Date zu schenken – und wenn sie einen ganzen Koffer voller wertvoller Eigenschaften haben, können sie genauso gut beim zweiten Date mit einem Mann in „die Kiste“ gehen.

Bild: Gleich fällt die Entscheidung. Szene aus einem erotischen Film.

Euer Autor Gebhard

Auf in die Praxis: