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Single sein – ein wertloses Leben?

Berlin, den 30. September 2020

Selbstzufrieden sein, in den Freundekreis eingebunden sein oder bereit sein, das Risiko einer Paarbeziehung auf sich zu nehmen?

So kann man Zweierbeziehungen sehen.

Aber auch so: Unzufrieden mit dem Alleinleben sein, von Freundeskreisen kaum etwas halten und dafür die Chance einer beglückenden Zweierbeziehung wahrzunehmen.

Singles stehen fast immer im eigenen Zwiespalt – und im Zwielicht anderer. Eine Zeit lang war es Mode, dass Frauen um die 35 sagten: „Ich kann mache, was ich will, und ich kann schalen wann, wie mit wem und wie oft ich will.“ Die Nachbarn sahen es mit Grausen: „Bei Frau S. geht es ja zu wie im Bordell“ tuschelten sie, wenn Frau S. von mehr als einem Lover pro Woche besucht wurde. Doch ab gegen 45 wurde die Auswahl rar, und Frau S, verlegte sich darauf, mit Frauen herumzuglucken. Dann erzählte sie: „Oh, ich weiß gar nicht, warum ich all diese Männer hatte, es ist so schön, in einen Freundeskreis eingebunden zu sein.“

So wandern Dauer-Singles von einem Extrem ins Nächste. Sie schwanken nicht zwischen Risiko und Chance der Bindung – sie sind einfach darauf fixiert, auch nicht das Geringste abzugeben, um das Leben grundlegend auf Zweisamkeit umzupolen.

Das Problem ist nur: Wenn wir Zweisamkeit nicht mehr als einen Wert „als solchen“ ansehen, dann sind wir im Grund genommen alle „asozial“. Wir gleichen dann eher dem Obdachlosen, der auf der Straße nach einem Euro fragt, als dem Edelmenschen, der dem Obdachlosen den Euro gönnt. Ich finde: Zwei Menschen bilden Einheiten ohnegleichen, in denen sie alles tun dürfen, alles Denken dürfen und in vielerlei Arten von der Norm abweichen dürfen.

Der Freundeskreis ist ein schwacher, oft erbärmlicher und oftmals leider auch nutzloser Ersatz für die Zweisamkeit. Ob Singles in Freundeskreisen ein wertloses Leben führen? Mir steht nicht an, dies zu beurteilen. Ich kann mir aber nur scher vorstellen, dass es ein erfülltes Leben ist – es sei denn, man wäre eine Nonne oder ein Mönch.

Euer Autor Gebhard

Auf in die Praxis: