Was die Leute über dich denken
Ich erinnere mich noch gut an diesen Satz meiner Großmutter: „Was sollen denn die Leute über dich denken“? Er wurde immer gebraucht, wenn wir Enkel irgendetwas tun wollten, was der bürgerlichen Wohlanständigkeit widersprach. Wichtig war also nicht, ob wir es vor unserem Gewissen und Empfinden verantworten konnten – wichtig war, was das Kaffeekränzchen davon dachte.
Ihr denkt nun: Ach der, mit seinen „alten Zeiten“ – alles längst vorbei. Heute gehen wir doch locker-flockig an die Öffentlichkeit und präsentieren uns dort wild entschlossen als Partnersuchende, nicht wahr?
Ganz so ist es nicht. Ein ziemlich großer Teil „der Leute“ sieht die Partnersuchenden, die sich in der Öffentlichkeit präsentieren, immer noch als „Verlierer“ an, als Leute, die bei der Jagd nach dem Wild „Partner“ keinen Erfolg hatten und nun nach waidwunden Gestalten (um im Bild zu bleiben) suchen, die eine leichtere Beute sind.
Das sagen also „die Leute“. Nun, Norddeutsche haben einen Spruch, der dagegen steht: „Macht, was ihr wollt, die Leute reden sowieso immer“. Wer einmal in der Öffentlichkeit war – und sei es nur mit der Nasenspitze – weiß, dass getratscht wird, und man kann es nicht einmal verhindern. Man kann nur das tun, was man selber für gut und richtig hält.
Entweder man steht als Partnersuchender dazu – also mit schönen großen Fotos und einem zutreffenden, ausführlichen Profil – oder aber man lässt es bleiben, an die volle Öffentlichkeit zu gehen. Unscharfe Fotos sind – wie auch „unscharfe“ Profile – der Hauptgrund, keinen Qualitätspartner im Internet zu finden.
Wer es nicht will, muss sich wohl oder übel bei einer Online-Partnervermittlung einschreiben, auf die „gute alte“ Chiffreanzeige zurückgreifen oder sich an einen der verbliebenen persönlichen Partnervermittler wenden. Die alle kosten natürlich Geld – nur ist es eben so: Eine gute Dienstleistung kostet auch einen guten Preis.
Was ich dazu raten kann? Wenn du viel Lust auf viele neue Begegnungen hast, Zeit mitbringst und Misserfolge auf das Konto „Dating-Erfahrung“ buchst und in deinem öffentlichen Denken und Handeln frei bist – dann versuche es offen im Internet. Ansonsten – versuche es mit einer Vermittlung.
Was meint ihr?
Foto: ©CC 2008 ingorrr
Euer Autor Gebhard
Auf in die Praxis:
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