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Weihnachten und die sexlosen alten Zeiten

Berlin, den 26. Dezember 2014

Früher verlobten sich die Bürgertöchter gerne unter dem Weihnachtsbaum – das hatte den Vorteil, dass man im kommenden Frühling schon mal miteinander „intim werden konnte“, wie man das so nannte, denn in den fortschrittlichen bürgerlichen Kreisen war es durchaus üblich, das Abstinenzgebot zu brechen, sobald man verlobt war – den das Heiratsversprechen wurde nicht nur juristisch ernst genommen, sondern auch ganz praktisch. Wovon ich rede? Nun, von der Zeit vor 40 bis 50 Jahren, so ungefähr jedenfalls.

Junggesellinnen und Junggesellen über 30 waren damals auf gar keinen Fall Singles - sondern galten bereits als „ältere Mädchen“ oder Hagestolze. Besonders Frauen ärgerte das, weil man sie immer noch „Fräulein“ rief – und die Männer? Wer da noch nicht unter der Haube war, der wurde von den Freunden öffentlich aufgefordert, sich doch mal zur Schau zu stellen. Denn Sex gab es nur auf drei Arten: mit Angehörigen der „niedrigeren Klassen“, mit Frauen, die sich aufgrund ihrer Vermögensverhältnisse leisten konnten, gesellschaftlich geächtet zu sein oder mit Huren – für die Fräuleins alternativ dann beim „Ball der einsamen Herzen“.

Nun war für euch also Weihnachten – als Single. Da fällt mir dann ein, wie viel besser ihr es doch heute habt. Es gibt für fast jeden Liebe, Lust und Sex, wenn man ein bisschen „a la Carte“ isst – und nicht bereits das Stammmenü bevorzugt.

„Zwischen den Jahren“ ist übrigens eine gute Zeit, Bilanz zu ziehen: Warum war die Strecke bei der Jagd im letzten Jahr so mager? Da kann ich nur sagen: Das Wild besser beobachten, andere Fallen kaufen und vor allem häufig auf der Pirsch sein. Wobei mir mein Lieblingsthema einfällt: Die Zeiten, in der Männer mit der Büchse unterwegs waren und Frauen sich im Wald versteckt hielten, um ab und an zu rufen „ich bin ein Reh“ – die sind vorbei. Heute wird von beiden Geschlechtern Jagdsinn erwartet. Und in diesem Sinne. Schöne Raunächte für euch alle.

Euer Autor Gebhard

Auf in die Praxis: