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Online-Dating: 150 Euro für nichts?

Berlin, den 30. Oktober 2016
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Es gibt eine Reihe von Menschen, die mit hochrotem Kopf und glühender Tastatur gegen die Partnerdienste wüten. Sie bezeichnen selbst die seriösen Unternehmen der Branche als „Abzocker“ und fragen manchmal öffentlich: „Warum zahle eich eigentlich diese verdammten 150 Euro, wenn mir dafür nicht einmal der rote Teppich ausgerollt wird und die Frauen sich vor meiner Tür drängeln, um eingelassen zu werden?“

Neulich habe ich ein Beispiel gelesen, in dem jemand seinen Supermarkteinkauf mit den Partnerbörsen vergleicht: „Wenn ich eine Packung Milch kaufen will, dann will ich eine Packung Milch und kein Abo auf Milch“. Das kommt bei den Plüschöhrchen gut an, die sich sagen: „Na klar, es wäre doch viel besser, wenn es einen „Pay-Per-Contact“-Tarif geben würde: Wenn ich dreißig Frauen Daten will, dann zahle ich für jede Frau doch gerne fünf Euro pro Kontakt – und wenn ich schon bei der Zweiten Erfolg hatte, dann zahle ich eben nur 10 Euro statt 150 Euro.

Das Argument haben andere natürlich auch schon gehört, doch nun kommt ein Problem auf: Wenn ich 50 durchschnittliche Frauen kontaktiere, dann sind vielleicht fünf bis sieben davon interessiert. Da nach statistischen Erhebungen auf sieben Dates ungefähr eine Langzeitbeziehung zustande kommt, dann muss ich (bei einem Kontaktpreis von nur fünf Euro) also 250 Euro aufwenden, um mein Ziel zu erreichen. Das gilt aber nur bei einem „knochenehrlichen Anbieter“.

Da ihr ja wahrscheinlich Fantasie habt: was läge näher, als der lauernden Meute von liebessüchtigen Männern ein paar Damen zu präsentierten, auf die sie heraufbrummen wie auf Fliegenleim? Das wäre noch nicht einmal Betrug, denn kein Mann darf erwarten, dass sich eine Frau mit 100 oder mehr Männern pro Woche trifft, nicht wahr? So. und nun dürft ihr mal nachrechnen, was jede dieser Frauen beim „Pay-Per-Contact“-Verfahren dem Anbieter so einbringt.

Das alles ist übrigens nicht neu – es wurde in den 1980er Jahren schon einmal versucht. Damals bekam man für einen gewissen Betrag die Adressen, manchmal auch die Telefonnummern von Damen, die ein Computer angeblich als „passend“ herausgefunden hatte. Die Damen waren echt – aber es kamen eben so viele Frauen auf einen Mann, dass man kaum eine Chance hatte, über diese Form von „Partnervermittlung“ auch nur ein einziges Date zu bekommen.

Mein Fazit für heute: bleibt mal schön bei der „Flatrate“ der großen Anbieter und schreibt fleißig, aber gezielt die Frauen an, die euch wirklich interessieren - dann klappt es auch mit dem Date.

Bild © 2008 by dr plokta

Euer Autor Gebhard

Auf in die Praxis: