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Frauen – das wehrlose Geschlecht?

Berlin, den 13. Dezember 2017

Wenn man einer Kampagne der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung glauben will, dann sind betrunkene Frauen völlig hilflos den Wünschen der Männer ausgeliefert, während bei Männern das Bild des Asozialen verwendet wird – desjenigen nämlich, der kotzend im Rinnstein liegt.

Ohne der BZgA, die dies in einem Video verbreitet, zu nahe treten zu wollen: Da stimmt doch etwas nicht, nicht wahr? Demnach würden sich Frauen also in volltrunkenem Zustand ausziehen lassen, um sich dann später unwissend nackt im Internet wiederzufinden? So völlig ohne eigenes Zutun und nur weil einer dieser bösen, bösen Männer den Zustand der Trunkenheit zum eigenen Vorteil genutzt hat? Die Journalistin Katrin Rönicke hält dies für unverschämt und schreibt:

„Die Kampagne vermittelt unterschwellig die Botschaft, dass Frauen, wenn sie die Kontrolle verlieren, als Opfer enden und Männer zu Tätern werden.“

Damit wir uns gar nicht erst falsch verstehen: Die Kerle, die Frauen volltrunken machen, um sie dann in einem Zustand der Willenlosigkeit für ihre Lüste gefügig zu machen, verdienen unsere ganze Verachtung – und nach meiner Auffassung auch die „Anmachkönige“ die solche Machenschaften tolerieren oder gar noch empfehlen. Aber die Frauen, die sich nackt im Internet wiedergefundene haben, sind sich größtenteils bewusst gewesen, dass eine Kamera auf sie gerichtet war, und haben sogar noch blöd hineingegrinst – von Hilflosigkeit keine Spur.

Auf der anderen Seite – gab es niemals Frauen, die die Trunkenheit der Männer ausgenutzt haben und ihnen ein paar Hunderter abgezockt haben? Warum werden Frauen immer als Edelmenschen dargestellt, die gar nicht „schlecht sein können“? Die alte Regel „Frauen sind das schwache Geschlecht, und deshalb müssen wir Männer sie beschützen“ dürfte angesichts der massiven Emanzipations- und Selbstverwirklichungsanstrengungen der letzten Jahrzehnte doch wohl nicht mehr gelten – oder will man sie doch aufrecht erhalten, um Frauen auch in Zukunft „edel reden“ zu können?

Bild: Archiv, historisch

Euer Autor Gebhard

Auf in die Praxis: