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Alle lieben öffentlich – oder doch nicht?

Berlin, den 31. Januar 2019
oeffentlich

Es könnte ein bisschen wärmen sein, um dies zu beschreiben, aber stellt euch vor, ihr schaut gerade aus dem Fester. Gegenüber, an der Bushaltestelle, hat die Nachbarin Eleonore gerade den Rock hochgeschoben, um ihrem neuen Freund, dem Fleischergesellen, den Zutritt zu ihrem Intimbereich zu ermöglichen. Gefragt, ob sie die nicht besser zuhause täten, sagen Sie: "Was willst du eigentlich von uns? Wir lieben uns doch, kann jeder sehen!"

Ach, das ist ja schrecklich frivol? Das verletzt doch die Privatheit? Das würde kein Mensch tun, auch, wenn es erlaubt wäre?

Szenenwechsel - gerade höre und lese ich, dass Partnersuchende (und auch alle anderen Menschen) in Zukunft gar keine Privatheit mehr brauchen. Urheber dieser These sind einige Damen und Herren, die (aus welchen Gründen auch immer) Freunde von Mark Zuckerberg sind. Es wäre doch irgendwie viel besser ohne Privatheit: Da wüssten die Frauen wenigstens, ob die Männer verheiratet sind, die sie treffen, und die Männer, ob ihre Date-Partnerinnen gerade ihre fruchtbaren Tage haben, falls man so etwas veröffentlicht. Ach, das tut man nicht? Nun gut – das streiche ich. Aber wer häufiger seinen Beziehungsstatus ändert, gilt bereits als lockerer Vogel und die Bilder, die teilweise im Netz kursieren – nun, die mögen Personalchefs überhaupt nicht.

Ich sage euch eine Wahrheit, de nur wenige kennen: Manche Menschen haben schon viel Zeit damit verbracht, die Spuren wieder löschen zu lassen, die sie im Internet hinterlassen haben. Ich erinnere mich an eine bekannte Schauspielerin, die ganz legal von einem öffentlich-rechtlichen Fernsehender ausgestrahlte Nacktaufnahmen aus dem Netz genommen haben wollte, und an eine treuherzige Lehramtsbewerberin, die einstmals beinahe ein Wäschemodell geworden wäre.

Die Partnersuche? Sie ist privat – und zwar jede Art von Partnersuche – auch, wenn euch einige Geschäftemacher im Internet (denn nur um Geschäfte geht es in Wahrheit) das Gegenteil erklären wollen. Ich arte euch allen: So wenig, wie es richtig ist, an der Bushaltestelle den Rock hochzuziehen, so wenig gehört die Partnersuche in die Öffentlichkeit.

Bild: Schauspieler und Tänzer spielen Leidenschaft öffentlich - Privatleute besser nicht. Bild © 2012 by liebesverlag.de

Euer Autor Gebhard

Auf in die Praxis: