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Das zweite Mal - die zweite Chance

Berlin, den 09. Juli 2016
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Das zweite Mal ist nicht wie das erste Mal – das gilt beim Sex genau wie bei der Partnersuche. Machen wir uns nichts vor – das erste Mal war anders, denn die meisten haben ihre erste Beziehung, die dann zur Ehe führte, noch auf gewöhnliche, kuriose oder meinetwegen romantische Weise kennengelernt. Jedenfalls haben wir weder planvoll gesucht noch wollten wir gefunden werden, nicht wahr?

Wir waren einfach mitten im Leben und haben gehofft und gewünscht, einen Partner zu finden. Irgendwann stand er dann da. Mutter Natur tat ihre wundersamen Werke, setzte Glanz auf unsere Augen und rosa Nebel in unser Hirn, und schließlich lockte dann das Standesamt sie es wegen der Reputation, wegen des Drängens von Mami und Papi oder wegen der günstigeren Steuersätze.

Raketenschnell vergeht die Zeit – und eines Tages kommt dann der Moment, den vor allem Männer fürchten: Wohnung leer, Frau weg. Das muss nicht immer so drastisch und plötzlích sein, wie hier geschildert. Ist es ein „Zerwürfnis“, dann hätte es vielleicht einen Ehekitt gegeben, doch das ist es zumeist nicht. Veränderte Lebensentwürfe und neue Wunschwelten stehen dahinter – und ziemlich häufig leider auch ein neuer Partner. Wer zurückbleibt, gerät zumeist ins Grübeln: warum ich?

Die von Selbstzweifeln zernagte Seele entdeckt zumeist bald, dass es ein sofort wirksames Mittel gegen Trennungsschmerzen gibt: flüchtige Liebeleien, die man heute wohl eher als „ONS“ bezeichnet. Die tröstenden Geliebten und Liebhaber sind oft schneller zur Stelle, als man denkt: Fallobstsucherinnen und entsprechende Sucher haben eine Nase für kranke Seelen wie die Trüffelschweine für die verborgene Delikatesse.

Für die Ehe sind diese Frauen und Männer nicht zu empfehlen, aber man darf sich mit ihnen trösten. Wer wirklich einen Neubeginn sucht, sollte ein Jahr warten und vor allem nach vorne blicken – Veränderungen sind Chancen, keine Katastrophen. Der neue, passende Partner findet sich auch – wenngleich nicht mehr so leicht wie die Betthäschen der ersten Tage.

Man muss schon suchen, wenn man finden will – aber heute ist dies leicht: Man ist in einem Alter, an dem man typischerweise bei Online-Partnervermittlungen (neuerdings „Partneragenturen“ genannt) landen kann. Warum sollte man dies eigentlich nicht versuchen? Wisst ihr, da reden Leute immer von „hohen Kosten“ und dergleichen, und dass die Sache völlig überteuert wäre – und kaufen sich die schicke Handtasche für 500 Euro oder die tollen Schuhe für einen ähnlichen Preis.

Da frage ich mich natürlich, was sich eher lohnt: Ein halbes Jahr mal richtig intensiv in die Lust des Dating einzutauchen oder zwei Mal die Schuhe zu tragen und festzustellen, dass man nicht länger als eine Stunde darin gehen kann.

Foto © 2009 by bravenewtraveller

Euer Autor Gebhard

Auf in die Praxis: