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Der Irrtum: Schlechte Zeiten – Partnersuche

Berlin, den 09. August 2017

Die Soziologen wollten uns zu Beginn der ersten „Krise“ des neuen Jahrtausends (das war die Krise vor der sogenannten „Bankenkrise“) eine Binsenweisheit als soziologisch hieb- und stichfest verkaufen: In der Krise rücken die Menschen zusammen, suchen also verstärkt nach Partnern. Dies, so die Wissenschaftler damals, sei der Grund für die intensive Suche der Menschen im Internet. Zwei Krisen weiter stellen wir fest: Ja, und welche Krise soll nun bitte was ausgelöst haben? Ist nicht der Boom ungebrochen, insbesondere bei jenen, die gar nicht wissen, wie sich Krisen anfühlen?

Ich weiß ja nicht, was Sie so feststellen: aber ich sehe nicht, dass sich die Paare, die sich im Internet gefunden haben, wegen irgendeiner Krise zusammengefunden haben. Wer Krisenbeziehungen eingeht, bei dem muss der äußere Druck so groß sein, dass er auch erhebliche Kompromisse bei der Partnerwahl eingeht. Nach meinen Beobachtungen hat die Kompromissbereitschaft aber nicht zugenommen, sondern sie ist, im Gegenteil, zurückgegangen. Immer mehr Menschen klagen darüber, dass ihre Traumpartner einfach nicht zu finden seien – und dies ist ein typisches Anzeichen dafür, dass man in einem Wohlstand lebt, der einem erlaubt, auch alleine gute zu leben und Partnerschaft lediglich als das Sahnehäubchen anzusehen, das man nach Bedarf zu- oder abwählen kann.

Nein, liebe Soziologen: Die Menschen strömen nicht ins Internet zur Partnersuche, weil es ihnen schlecht geht – sie gehen dorthin, weil es ihnen wirklich ganz ausgezeichnet geht. Freilich – und das ist eine bittere Medizin – werden viele von ihnen dort keinen Partner finden, weil sie von vornherein viel zu kompromisslos sind. Doch das ist eine der miesen Seiten der Medaille, die das saturierte Leben des Singles nun einmal hat, bei dem nur leckere und leicht genießbare Partner auf den Beziehungsplan kommen.

Euer Autor Gebhard

Auf in die Praxis: