Ist der Traumpartner wirklich so heiß?

Wohl jeder, der einmal ein in einer einfach gestrickten Singlebörse oder in einer der „Social Communities“ alten Stiles unterwegs war, kennt „Hot or Not“: Eine Diashow von Frauen (oder Männer, je nach Geschlecht) wird aufgerufen, und man muss sich entscheiden: Ja, ist die oder der nun „heiß“ für mich oder nicht? Im Hintergrund schaufelt dann ein Progrämmchen Daten zusammen – und siehe: Bald hast du deine Traumpartnerin oder deinen Traumpartner gefunden. Unheimlich heiß, nicht?

In Wahrheit ist die Sache bestenfalls lauwarm – und nichts als eine Freizeitunterhaltung, um einen Traumtyp herauszufinden – aber für einen Partner fürs Leben reicht sie nicht.

Ja wie denn ist der Partner fürs Leben nicht der Traumtyp?

Selbst, wenn ihr jetzt traurig seid: Sie oder er ist es meistens nicht. Die Bilderwahl verführt dazu, ein Frauen- oder Männerideal zu finden – doch der Mensch fürs Leben wird anhand seiner Tauglichkeit für ein gemeinsames Leben gefunden – und die sind in Fotos nun wirklich nicht erkennbar.

Wer sich noch an seine Teenagerzeit erinnert, der weiß dies: Wer wirklich zu einem passt, muss man erst herausfinden. So nach und nach entdeckt man: Irgendwie gibt es zwei Arten von Menschen, die man gerne kennenlernen würde: die unglaublich Erregenden, mit denen man im Urwald Schlangen fangen kann und im Bett vor Lust abhebt – und dann die, mit denen man sich vorstellen kann, einmal ein Nest zu bauen, Kinder zu haben und sogar einmal alt zu werden.

Sicher, sicher, manchmal geht beides. Aber die eierlegenden Wollmilchsäue unter den Menschen sind rar – noch bei Weitem rarer als die Partnerinnen und Partner unserer Träume.

Was sollten wir also tun? Unsere Träume in die Mauser schicken – und mit frischen Federn nach Menschen suchen, die uns wirklich verdienen. Was meint ihr?

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