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Liebe auf den ersten Blick

Berlin, den 27. November 2017

Die Liebe auf den ersten Blick – das bietet Stoff für Romane, Erzählungen, Kinoschnulzen und Damenkränzchen. Es wäre ja so schon, wenn die Eine im Frühling bei der Kirschblüte den Hügel hinabsteigen würde, und der Mann ganz per Zufall vorbeiwandern würde und PENG – dann wären beide verliebt.

Außerhalb der Schnulzenwelt ist die Sache schon schwieriger: Paare behaupten oft, es sei Liebe auf den ersten Blick gewesen, aber mit den Jahre verklärt sich der Blick auf die Zeit des Kennenlernens. Dann glaubt man, es sei Liebe auf den ersten Blick gewesen, und in Wahrheit lagen wenigstens ein paar Stunden, vielleicht sogar ein paar Tage zwischen dem „ersten Blick“ und der Liebe.

Forscher haben nun angeblich wieder behauptet, es gäbe sie, die Liebe auf den ersten Blick – aber so stimmt das leider gar nicht. Man hat nur festgestellt, dass unser Hirn in einer Fünftelsekunde so von körpereigenen Drogen zugemüllt werden kann, dass 12 Teile des Gehirns davon betroffen sind.

Es war als nicht mit dem Beweis durch die Forschung. Liebe braucht in der Regel eine gewisse Zeit, um sich durchzusetzen – nur Mutter Naturs Schnellschuss mit Hormon-Überdosen wirkt sofort.

Liebe auf den ersten Blick? Bitte niemals darauf verlassen. Mutter Natur ist eine Gauklerin, die uns möglichst schnell zum Kopulieren bringen will – von Zivilisation hat sie keinen blassen Schimmer.

Bild © 2005 by Stylish Jo - Josefina Herrera

Euer Autor Gebhard

Auf in die Praxis: