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Öffentlich offen und privat verschlossen?

Berlin, den 31. März 2021

Dank FACEBOOK, GOOGLE und noch ein paar anderen Organisationen, die ich wirklich nicht alle aufzählen kann, weiß jeder, der will, mehr über euch als ihr selbst. Dieses Wissen wird – vorläufig – nicht gegen euch verwendet, sondern es wird vermarktet, um euch Produkte und Dienstleistungen zu verkaufen.

Noch ist der gläserne Kunde“ mehr wert als der „politisch transparente Bürger“, und da nahezu jeder von uns als Kunde im Internet infrage kommt, floriert das Geschäft blendend. Di emisten von euch werden dadurch „öffentlich offen".

Ich amüsiere mich immer, wenn einer meiner Kolleginnen und Kollegen dazu rät, doch bitte Wohnort, Arbeitsstelle, politische Einstellung, weltanschauliche Ausrichtung und auch sonst noch manches Private beim Dating unter die Käseglocke zu stellen. Vor allem, wenn man im Internet längst nachlesen kann, wer er ist, wo er gerade ist und was er tut.

Persönlich bin ich der festen Überzeugung, dass wir möglichst wenige persönliche Daten ins Netz stellen sollten – das bewahrt uns die Reste von Privatheit, die uns noch verbleiben. Aber um einem anderen Menschen amourös entgegenzutreten, benötigen wir Offenheit. Bei der Partnersuche geht es eigentlich nur um Offenheit, denn wir treffen ander Menschen ja, um zu prüfen, ob wir für immer mit ihnen zusammenbleiben wollen.

Klar – das muss scheibchenweise geschehen. Aber bereits am ersten Date muss andererseits auch ein Grundvertrauen aufgebaut worden sein, das ungefähr nach dem dritten Date in eine Entscheidung „für eine längere Probe“ übergehen sollte. Was nützt es uns, wenn sich unter jeder Schale des neuen Partners eine andere Persönlichkeit verbirgt, die er uns zuvor komplett verschwiegen hat? Was, wenn wir uns dann schon in ein Phantom verliebt haben?

Also bitte – Offenheit vom ersten Date an – meinetwegen scheibchenweise. Nur sollte die erste Scheibe dann nicht völlig anders schmecken als die Dritte.

Euer Autor Gebhard

Auf in die Praxis: