Warum wir eine sexuelle Persönlichkeit brauchen

Niemand, der einen Partner oder eine Partnerin sucht, kann dies tun, ohne eine „sexuelle Persönlichkeit“ zu haben. Das Problem ist nun allerdings, dass es irgendwelche Konventionen, Anstandsregeln oder gar Dating-Regeln geben soll, die dies verhindern sollen. Dahinter steht eine einfache Formel, die ungefähr so aussieht:

-Kulturkompatibilität geht vor Sozialverträglichkeit.
-Sozialverträglichkeit geht vor Psycho-Übereinstimmung.
-Psycho-Übereinstimmung geht vor Sex-Vergnügen.

Mit noch einfacheren Worten: Sex steht bei der Frage „passt sie/er zu mir?“ ganz hinten.

Trotz alledem dürfen wir unsere sexuelle Persönlichkeit nicht einfach verstecken. Sie muss erkennbar sein, darf aber (aus kulturellen Gründen) nicht “nach außen getragen werden“. Manchmal wird bestritten, dass es sich dabei lediglich um ein Kulturphänomen handelt, sondern dass es Gründe dafür gibt, die in der weiblichen Psyche verborgen liegen. Wäre ess so, müssten alle Frauen dieser Erde gleich darüber denken – das ist aber nicht der Fall. In Budapest beispielsweise wird nur die Frau wahrgenommen, die eine enorme erotische Ausstrahlung hat, und die ungarischen Frauen zeigen entsprechend viel Haut und tragen im Sommer ihre Dessous als Tops.

Für „kühle Deutsche“, insbesondere für diejenigen, die sich zur „bürgerlichen Mitte“ rechnen, ist es allerdings „tabu“, sozusagen gleich mit den Brüsten auf den Kaffeetisch zu fallen. Deshalb raten wir Datingberater den Frauen unter anderem, bei einem typischen deutschen Blind Date nicht allzu viel Haut zu zeigen.

Doch die „sexuelle Persönlichkeit“ wird von den meisten Menschen dennoch erkannt, und wer sie zu sehr versteckt, wird schnell als „langweilig“ empfunden. Es gilt also, im Auftreten, in der Sprache und auch in der Kleidung deutlich zu machen: Ja, ich bin neben einer sozialen, intellektuellen und emotionalen Persönlichkeit auch eine sexuelle Persönlichkeit.

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