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Irreführung beim Online-Dating: Weniger ist mehr

Berlin, den 02. Oktober 2017

Eine der Lieblingsthemen mancher Werbetexter scheint zu sein, die „großen Fehler, die man vermeiden sollte“ oder die „großen Irrtümer bei der Partnersuche im Internet“ aufzuzeigen. Interessanterweise werden dann immer wieder Behauptungen aufgestellt, die unbeweisbar sind.

Eine der dümmsten Behauptungen besteht darin, dass eine große Anzahl von Mitgliedern einer Partneragentur ein Hinderungsgrund sein könnte, einen Partner zu finden. Das ist nicht nur falsch, sondern eine Irreführung, denn mathematisch ist eindeutig beweisbar, dass man eine sehr große Anzahl von Partnersuchenden benötigt, um die wenigen passenden Partner zu finden. Das gilt umso mehr, wenn man in einer dünn besiedelten Gegend sucht, und dort erwartet, innerhalb von 50 oder sogar 25 Kilometer den passenden Partner zu finden. Ich beweise Ihnen aus dem Stand, dass von 10.000 Partnersuchenden gerade mal 80 für eine Person infrage kommen, die noch recht moderate Wünsche an ihren Partner hat. Wer gar überzogene Vorstellungen hat, die er mit „Ansprüchen“ tituliert, der muss sich mit einer sehr, sehr überschaubaren Anzahl von möglichen Partnern zufriedengeben. Ich habe übrigens auch alternative Modellrechnungen ausprobiert – das Ergebnis ist immer ähnlich. Nur, wer sagt, „ich bin eine Frau, du bist ein Mann – da passen wir ja gut zusammen“ hat alle 10.000 Partner zur Auswahl. Weniger ist immer weniger bei der Partnersuche, und niemals mehr, es sei denn, man hätte sie, die „Prädikatspartner“ – aber die hat in Wahrheit niemand.

Das sind aber leider nach lange nicht alle Dummheiten. Sicherheitsexperten sagen uns vor unseren Partnerinnen und Partnern verstecken sollen, und sehen nicht, dass sich dadurch Verbrecher am besten verstecken können. Es sind übrigens dieselben Menschen, die euch nicht einmal empfehlen, ein Kondom zum Date mitzunehmen – das passt offenbar nicht in die Sicherheitskonzepte. Für mich ist allerdings sicher, dass sich mehr Menschen bei Dates an Geschlechtskrankheiten anstecken, als jemals „ganz gewöhnliche“ Datingpartner entführt, vergewaltigt oder getötet wurden. Es wird wirklich Zeit, einmal auf den Teppich zurückzukommen und das zu beherzigen, was wir aus unserer Erziehung und unserer Lebenserfahrung ohnehin wissen und können.

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Euer Autor Gebhard

Auf in die Praxis: