Liebe suchen und finden – in welchem Umkreis?

Die Partneragenturen haben nicht von ungefähr einen kleinen Trick in ihre Seiten integriert: Wer in „seiner Stadt“ einen Partner sucht, der landet nach einiger Zeit über Google mit Sicherheit bei einem der „Big Five“ der Branche. Denn es gibt beim Online-Dating einen Pferdefuß, den viele übersehen: Wem die Welt offenstehen soll, der muss auch bereit sein, den Ort zu wechseln, und das wollen viele Deutsche keinesfalls.

Das Thema wurde bisher oft verschwiegen. Dank „Bauer sucht Frau“ und ähnlichen Fernsehmärchen wurde dem Massenpublikum suggeriert, dass der Deutsche an sich für eine vage Aussicht auf Liebe seine Heimat aufgeben würde – aber da tut er selten.

Seit einiger Zeit hat sich dies alles herumgesprochen. Selbst die größten deutschen Partnerbörsen haben in manchen Gebieten nicht einmal 10 passende Kandidatinnen oder Kandidaten, wenn man die Umkreissuche eng sieht.

Seit all dies so ist, besinnen sich manche Menschen wieder auf „Regional“, suchen sich regionale Singlebörsen (gibt es bereits) setzen wieder Anzeigen in die „Abonnierte“, gehen auf Speed-Datings oder werden mal ganz innovativ, so wie zwei junge Studentinnen aus Halle an der Saale: Die hatten sich „Liebding“ ausgedacht – und kamen damit sogar in die „Süddeutsche Zeitung“. Eine Idee für die Dauer war es nicht – aber eben eine Erfahrung, Partnersuche mal ganz anders zu gestalten: Man entbehrt ein „Liebding“, stell es aus und hofft, dass ein anderer daran Freude findet, den man dann kennenlernen kann.

Regionale Partnersuche hat offenbar wieder eine Zukunft – nur an ausführbaren Ideen hapert es noch. Aber die können ja noch kommen. Solange es noch keine gibt: Erweitert bitte einfach euren Radius ein wenig – es sind schon Leute aus reiner Liebe über 1000 Kilometer weit zu ihrer Liebsten geflogen. – da könnten es bei euch doch mal 100 Kilometer sein, oder nicht?

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