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Online-Dating: Die Lüge über die Lüge

Berlin, den 16. Juli 2017

Online Dating steht immer wieder unter Feuer: Einerseits ist es manchen bürgerlich-romantisch orientierten Menschen nicht spontan genug, andererseits wird immer wieder anhand zweifelhafter Quellen behauptet, dort würde „gelogen, dass sich die Balken biegen“.

Beide Behauptungen sind absolut lächerlich. Das Kennenlernen war schon in meiner Jugend nicht ganz spontan, wie es in einschlägigen Kitschromanen behauptet wird, und es ist seither immer komplexer und unromantischer geworden. Heute muss der Mann gegen 25 ganz schön kämpfen, um am Markt zu bestehen, und die „Spätzünder“ sehen sich bald eine Mauer von „Anspruchsfrauen“ gegenüber, für die selbst die besten Männer noch nicht gut genug sind. Ab 40 stehen dann den Frauen bisweilen die Tränen in den Augen – dann kehrt sich der Markt nach und nach um, und die Männer haben die bessere Auswahl. Die besten Chancen haben in allen Gruppen immer stabile Persönlichkeiten, die eine gewisse geistige, körperliche oder emotionale Attraktivität ausstrahlen und die nicht verschweigen, dass sie am Markt der Partnersuche zur Verfügung stehen.

Die Sache mit den Lügen ist ein weit ausgestreutes Gerücht mit wachsweichen Fakten. Selbst, wenn Männer ein wenig über ihre Größe und ihr Einkommen „lügen“ und Frauen ihr Alter kurzerhand, um zwei Jahre herunterlügen, ist dies nicht wirklich relevant. Nach den üblichen Traditionen des Partnermarktes wird die „Ware“ immer etwas schöner angepriesen, als sie sich bei der Begegnung erweist – das gehört zum Spiel mit der Eitelkeit und ist keine wirkliche „Lüge“. Habt ihr etwa nicht einmal in diesem Monat 70 Kilogramm gewogen, auch wenn ihr heute gut und gerne 73 Kilo auf die Waage, bringt? Na, und war das Bild vom Fotografen von vor drei Jahren nicht viel treffender als der Schnappschuss von Freundin Evi, der gerade mal zwei Tage alt ist? Und ist es wirklich so schlimm, wenn ein Mann seine Prämien und 14 Monatsgehälter zu einem komfortablen Monatseinkommen zusammenfasst, auch wenn die Prämien dies Jahr nicht so rosig ausfallen sollten?

Wer dies alles als „Lüge“ ansieht, muss ganz schön verbohrt sein. Sagen wir doch einfach mal: Wer immer das Wort „Lüge“ in den Mund nimmt, sollte sich mal ein bisschen umgucken, wann er selbst zuletzt die Wahrheit etwas in seinem Sinne korrigiert hat.

Euer Autor Gebhard

Auf in die Praxis: