Beim Flirt eine Maske tragen?

Der Flirt ist ein Spiel mit den Möglichkeiten – und ich wundere mich nicht, wenn Frauen alle ihre Möglichkeiten dabei ausspielen. Warum sollten sie auch nicht? Wo sonst sollen sie eigentlich ausprobieren, wo ihre erotischen Stärken und Schwächen liegen?

Wir Männer sehen es mit Verwunderung: Die Küchenhilfe wird beim Betriebsfest plötzlich zur männermordenden „Femme fatale“, die Mahnbuchhalterin zur sinnlichen Vampirin und die Chefsekretärin zur scheuen Fee, die uns sinnliche anbettelt, dass wir uns doch ein paar Wünsche einfallen lassen, die sie erfüllen könnte. Sehr selten werden die Spielsteine solcher Flirts eingelöst – es reicht den meisten, mit ihnen zu spielen.

Warum werden sie nicht eingelöst? Verheiratet sein reicht als Grund manchmal schon aus, aber wahrscheinlicher ist: Sie wissen nicht, wie das Spiel nach dem Flirt wirklich weitergeht. Was macht eine Femme fatale eigentlich mit dem Mann, wenn er ihr zu Füßen liegt? Wie saugt ein Vamp den Männern eigentlich die Seele aus? Und wenn der Mann tatsächlich drei erotische Wünsche an die gute Fee hätte, wüsste sie so genau, wie sie diese Wünsche erfüllen könnte?

Es wäre schade, wenn am Ende zwei schlaffe Brüste irgendwo herumbaumeln würden und man „es“ eben nur tut, weil man den Flirt überreizt hat und nun denkt „es“ muss sein. Keine Frau muss ihren Flirt ins Bett retten, es sei denn, sie wüsste genau, wie man die Rolle dort weiter spielt. Wenn du es weißt, dann mach alles, was du für richtig hältst. Wenn nicht, dann brich den Flirt ab, wenn er am schönsten ist, und träum dich noch einmal in die Rolle hinein.

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