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Alarmstimmung bei Masochisten?

Berlin, den 08. Februar 2019

Leopold Ritter von Sacher-Masoch soll an allem Schuld sein beim „Masochismus“ – aber eigentlich war es der unsägliche bürgerliche Spießer, „Irrenarzt“ und Buchautor Richard Freiherr von Krafft-Ebing, der dafür sorgte, dass der Name des Schriftstellers Sacher-Masoch später in den Schmutz gezogen wurde: Denn jener Krafft-Ebing „erfand“ sozusagen den Masochismus.

Was aber ist eigentlich der Masochismus, worin besteht er und wie kamen die Psychiater dazu, sie als sexuelle Perversion zu betrachten? Gehen wir einmal der Reihe nach vor: Unterwerfung ist ein Urinstinkt aller Säugetiere, die in einem sozialen Umfeld leben. Es ist sozusagen eine Geste, die das Säugetier davor bewahrt, getötet zu werden, eine Art symbolische Erklärung: „Du hast gesiegt – ich habe verloren“.

In der Liebe haben sich seit Jahrhunderten überwiegend Frauen „unterworfen“ – teils tatsächlich, teils spielerisch – und wenn es eine spielerische Variante war, dann ging es um besonders sinnliche Momente. Was die Psychiater erschreckte, war vor allem die Tatsache, dass sich Männer unterwarfen, und dies noch „vollkommen und unbedingt“.

In der Praxis ist kaum jemand immer und überall Masochist, sondern einfach ein Mensch, der die Unterwerfung genießt – und dabei vielleicht auch ein wenig übertreibt – aber meist nicht mehr als ein Fußballfan.

Wenn jemand unter einer Neigung (gleich welcher Art) leidet, mag der Psychotherapeut, im äußerten Notfall auch der Psychiater nötig sein. Doch „das Leiden unter dem Leiden“ ist selten – und fast immer ist bei einer wirklichen „Fehlleitung“ bereits etwas anderes schiefgegangen als nur die lustvolle Neigung, zu leiden. Insofern – ach, Leute macht euch keinen Kopf wegen irgendwelcher „Neigungen“, und schon gar nicht wegen irgendwelcher Spiele, die Erwachsene nun einmal gerne miteinander spielen.

Bild: Auszug aus einem Buchtitel aus dem Jahre 1966 - Venus in Furs

Euer Autor Gebhard

Auf in die Praxis: