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Ich bin ein Netz-Asozialer - rettet mich!

Berlin, den 23. März 2018

Ich bin über Nacht zum Asozialen geworden, zum Internet-Penner sozusagen, und das kam so: Ich rede also mal wieder mit Hannelore am Telefon (Hannelore sehe ich in letzter Zeit selten, weil die einen neuen Lover hat, aber das nur nebenbei). Jedenfalls sagt sie schließlich: „Du, JoJo, in was für einem sozialen Netzwerk bist du eigentlich?“

Tja, was sage ich da? Lianes Bar ist ja eigentlich kein soziales Netzwerk, jedenfalls nicht so richtig, und eigentlich habe ich sonst nur ein paar Flaschen Pinotage, meinen Verleger und dann und wann eine Mieze im Bett. Also sag ich zu Hannelore: „Du, eigentlich habe ich nur dich und meine Miezen“, worauf Hannelore mich natürlich gleich mal angefaucht hat: „Das wollte ich nicht wissen – ich wollte wissen, in was für einem „Sotschal Nätwök“ du bist.“

Na, nun bin ich ja nicht doof und weiß, dass sich die Leute alle bei FACEBOOK herumlümmeln, nur ich natürlich mal wieder nicht. Denn als ich mich mal anmelden wollte, da haben die mich gleich nach meinen Miezen gefragt – na, sagen wir besser, nach meinen Email-Kontakten und da habe ich mal kurz geschluckt und lieber [email protected] eingegeben – braucht ihr gar nicht erst zu versuchen, geht nicht. Na ja, und auf die Art hab‘ ich natürlich keine sozialen Kontakte, ist doch klar, oder? Also sag" ich Hannelore, ich wär ja nun in keinem solchen Nätwök, worauf die sagt: „Gramse, dann bist du anti-sozial“. Na, das hat sie gelesen, und zwar hier bei dieser Dingsda. Ja, und seit heute weiß ich nun: Ich bin anti-sozial, asozial, der Abschaum der Menschheit. Vor allen Dingen, weil ich mich gerade bei so einer Casual-Dating Agentur angemeldet hab‘ – wegen der Miezen. Das ist nämlich Top-asozial, weil ich da Froschprinz4711 heiße und nicht Gramse. Wenn ihr das nicht versteht: Wer nicht in einem "Sozialen Netzwerk" im Internet ist, ist asozial, vor allen Dingen, wenn er Nicks verwendet - kapiert?

Ja, und nun bin ich eben darauf angewiesen, dass jemand einen Asozialen wie mich ein bisschen unterstützt, nicht wahr? Mit milden sozialen Gaben, wie Pinotage mitbringen und mit mir ins Bett gehen, morgens Brötchen holen und dann mit mir Kaffee trinken (den spendier ich sogar). Aber Hannelore sagt nun, das hätte ich alles falsch verstanden – wenn ich das alles hinkriegen würde, dann wäre ich immer noch ein Asozialer, und sie würde mich jetzt bald mal bei einem sozialen Netzwerk anmelden, mit der richtigen E-Mail-Adresse. Wenn sie das wirklich tut, dann vergesse ich mal meine gute Erziehung, habe ich ihr gesagt, und wenn sie schon was Soziales tun wollte, dann könnte sie ja mal rüberkommen und sich sozial an meinem Staubsauger und meiner Waschmaschine betätigen, das würde mir eigentlich besser gefallen. Aber da hat sie einfach aufgelegt – so wahr ich Gramse heiße.

Bild: Orignalfoto (bearbeitet) © 2008 by lulu

Euer Autor Fürchtegott

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