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NEIN ist 'nein, danke' – aber JA ist noch lange nicht: 'Ja, gerne'

Berlin, den 11. Dezember 2020

Wir haben gelernt, dass „Nein“ immer „nein“ ist – jedenfalls, falls es eine Frau sagt und sie wirklich „nein, definitiv nicht“ meint. Doch ein einfaches „Nein“ zur Frage „willst du Sex mit mir?“, war dabei nicht gemeint. In diesem Zusammenhang heißt „Nein“ eher: „Hör mal, ich will so etwas nicht gefragt werden.“ Woraus wir lernen: Ein Nein zur Frage nach dem Sex ist kein "Nein" zum Sex an sich.

Drehen wird die Sache doch einmal um, dann wird deutlich, was ich meine: Wenn ein Mann „ja“ sagt, heißt dies noch lange nicht, dass er tatsächlich sexuell erregt ist oder wirklich mit einer Frau in die Federn hüpfen will. Es heißt also nicht: „Ja gerne, darauf habe ich schon lange gewartet." Schon eher heißt es: "Ich kann mir als Mann nicht erlauben, zu diesem Angebot "Nein" zu sagen."

Dieser feine Unterschied entgeht vielen Menschen, unter ihnen auch Forschern. Das berühmte Experiment von Russell Clark besagt, dass annähernd 75 Prozent der Männer das offen vorgetragene Angebot zum Sex annehmen würden, aber nur gegen null Prozent der Frauen. Doch was sagt das aus? Vor allem, dass der soziale Status von Männern nicht unbedingt beschädigt wird, wenn sie „Ja“ sagen, der von Frauen aber sehr wahrscheinlich schon. Von „jetzt wirklich Sex wollen“ kann bei solchen Befragungen gar nicht die Rede sein – und deswegen zählt auch das Verbale „ja“ oder „Nein“ in diesem Fall nicht.

Insofern ist auch ein gängiger Vergleich Unsinn: Wenn ein Mann in eine Bar kommt und jede Frau, die dort sitzt, fragen würde, ob sie gerne Sex mit ihm hätte, würde er sich lächerlich machen. Wenn jedoch eine Frau etwas Ähnliches täte, würde sie sofort einen der dort sitzende Männer ins Bett locken können – wahrscheinlich würde spätestens der Zweite am Angelhaken hängen.

Daraus schließen manche Autoren (vor allem Männer), dass Frauen einfach nur in eine Bar gehen müssten, sich einen Mann aufpicken könnten, und dann flössen die Körpersäfte in lustvollen strömen.

Doch ist das auch tatsächlich so? Zum einen stimmt es nicht, weil Männer durchaus in der Lage seind, manchmal „nein“ zu sagen, weil sie entweder definitiv keine Lust haben oder aber böse Absichten vermuten. Zum Anderen ist auch Causal Sex eine Frage des Vorkostens. Hat die Frau im Beispiel nämlich nicht sogleich einen Typen getroffen, der es ihr „richtig schön“ macht, so wie sie es will, so muss sie auch wechseln – oder den Ort verlassen und es woanders versuchen.

Bild "nein" © 2013 by liebesverlag.de

Euer Autor Gebhard

Auf in die Praxis: