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Raunächte: Reif für rüde Schläge?

Berlin, den 12. Dezember 2020

Die geweihten Nächte haben so ihre Tücken: Sie sind eben auch die Nächte der wilden Kerle und der aufmüpfigen Weiber. Eigentlich beginnt alles schon mit dem Kerl mit der heißen Zunge und dem Kettengerassel, der in Süddeutschland als wilder Geselle dem Nikolaus folgt. Doch der Krampus ist nicht der Einzige, der die Menschheit durch Rutenschläge vom Bösen reinigt. Auch die Weihnachtsmänner, Kläuse und (auf der weiblichen Seite) die Barbaras lassen häufig die Rute aus dem Sack. Klar, Raunächte sind zwischen dem 24. Dezember und dem Dreikönigstag, aber da kommt ja meistens die popelige Verwandtschaft, die einem sowieso jede Lust an der Lust raubt.

Da gibt es nun aber manchen "alten Brauch". Zum Beispiel den, der offenbar jungen, unverheirateten Frauen dazu diente, „Lebewesen“ mit dem Reisigbesen so lange zu schlagen, bis sie am Boden lagen. Muss man sich mal körperlich vorstellen und als "Lebewesen" das Wort "Mann" eintragen. Es heißt „Bärbeletreiben“, und es findet heute noch in manchen Gegenden Frankens am 4. Dezember statt.

Jedes Jahr um diese Jahreszeit erinnern sich offenbar auch die Lustmolchinnen und Lustmolche daran, dass sich raue Spiele im Winter am besten durchführen lassen. Dabei mag das Brauchtum durchaus eine Rolle spielen, denn die meisten Spiele, die man mit „auf den Po schlagen“ bezeichnen kann, können rund um die Figur von Weihnachtsmännern, Krampussen, Nikoläusen und eben auch Barbaras aufgebaut werden. Die Grundkonstellation ist immer gleich: Keine Ehefrau und kein Ehemann, kein Manager und keine Managerin, ja nicht einmal Pastor und Pastorin sind so „brav“, dass sie keine Schläge verdienen würden, wenn es denn welche geben würde.

So, und nun geht es ans Eingemachte: Weil es keine Schläge mehr gibt, aber eine Schuld, die am Restgewissen nagt, müssen eben die Kläuse und Klausinnen, Krampusse und Krampussys, oder letztendlich die Barbaras den armen Menschen von heute von seinen kleinen Sünden reinigen. Natürlich, natürlich – sie könnten, falls katholisch, auch einfach beichten. Aber dann würden sie sich ja um das ganze Vergnügen bringen – so wahr ich Gramse heiße.

Falls Ihr Anregungen braucht: Hier (englisch)

Euer Autor Fürchtegott

Auf in die Praxis: