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Warum ich überall auf Sex stoße, nur in der Rotlicht-Bar nicht

Berlin, den 19. Dezember 2020

Die Welt ist total versext. Sogar die Damen zwischen 18 und 58 (mindestens!) sind inzwischen oversext und underfucked. Alles dreht sich nur noch um Sex, vom Großvater über den Papi bis zum Sohnemann sehen Männer den ganzen Tag Pornografie, während Mutti und Töchterchen im Internet die neuesten Sex-Toys bestellen – nur bei unterschiedlichen Anbietern.

Schon, wenn ich morgens aus dem Haus gehe, sehen mich überlebensgroße Frauen an, die mir von Litfaßsäulen herunter die DD-Brüste reichen, und die Damen in der Fischbratküche tragen nur Schürzen und nichts drunter. Im Baumarkt fragt mich die Kassiererin: „Wenn Sie diesen Stecker gekauft haben, dann wollen Sie doch sicher auch noch eine Dose dazu, oder?“ Und schmollt, weil ich darauf nicht geantwortet habe.

Die Verkäuferin in der Haushaltswarenabteilung flüstert mir lüstern zu, dass die hölzernen Kochlöffel sehr flexibel wären, und dass man damit noch viel mehr geht als nur Suppe kochen - hat wahrscheinlich zu viel „50 Shades of Grey“ gelesen. Schließlich gehe ich abends in ein Luxusrestaurant und die Bedienung schiebt mir beim Bezahlen gleich ihre Handy-Nummer rüber und schreibt dazu: „Dienstschluss 23 Uhr – ruf danach doch bitte noch an, dann mach ich es dir schön.“

Wo finde ich in einer solchen Welt eine Oase der Ruhe? Richtig – ich gehe in Lianes Bar und bestelle einen Pinotage. Gepflegte Plaudereien an allen Tischen, nur ab und an mal Buschbabys glucksendes Lachen übertönt das leise Rauschen von sinnlichen 20-er-Jahre-Schlagern und sanften, gurrenden und rauchigen Stimmen der Damen. Wer schon mal in Lianes bar war, kennt das Schild außen: „Jugendlichen unter 18 Jahren ist der Eintritt nicht gestattet.“ Aber nur wenige kennen das Schild, das inne angebracht wurde: „Verweile doch noch – dort draußen findest du nicht als die böse Welt“. Seht mal, und das ist genau der Grund, warum ich auch heute noch einen zweiten Pinotage trinke, und ein bisschen mit Liane über die neu Verteidigungsministerin plaudere und von Buschbaby erfahre, dass sie eine neue Webseite braucht. Da will sie sich auch auf Französisch anbieten. Und damit ihr gar nicht erst auf falsche Gedanken kommt: Die SPRACHE ist gemeint. Wegen der vielen Franzmänner, die jetzt über die Grenze kommen, wo doch Freier in Frankreich jetzt bestraft werden. Wenn ihr es bisher noch nicht gewusst habt: Überall stoße ich auf nichts als Sex – nur in Lianes Bar nicht. Die ist gegen die böse Welt da draußen ein Tempel der Keuschheit, so wahr ich Gramse heiße.

Euer Autor Fürchtegott

Auf in die Praxis: