Wie ich den Karneval nicht stoppte

Was du auch tust – du stoppst den Karneval nicht. Lacht mich dort nicht gerade ein Strumpfband unter einem Retro-Korsett an? Die Piratenbraut trägt ihr Lederröckchen auch so hoch, dass einem das Wasser im Mund zusammenläuft, doch man weiß ja nie, ob sie nicht gleich deine Wohnung kapern will.

Drüben lechzt ein Rotkäppchen nach Wölfen – aber wenn du dich mal festgebissen hast, was dann? Liegt sie dir dann an nächsten Morgen im Magen wie ein Wackerstein? Eigentlich müsste die kesse Krankenschwester da was sein – ich wollte doch schon immer mal wissen, wie man sich fühlt, wenn man so einer hilflos ausgeliefert ist – Ganzkörperrasur gefällig, mein Herr?

Ich glaube, ich fliehe lieber – setzen solche Frauen nicht auch Klistiere? Da hinten, in schwarzer Kutte, steht die Mutter Oberin mit rot geschminktem Mund – ach, sollte ich mich nicht ihren sanften Händen anvertrauen? Vielleicht könnte ich ihr auch mal meine Sünden beichten? Oder sollte ich mal das hoppelige Häschen ansprechen, das mich schon zweimal mit dem Bunnywuschelschwänzchen gestreift hat?

Nein, ich lass es lieber. Wartet mal - heute soll in Husum oder so ja überhaupt kein Karneval sein. Vielleicht versuche ich mal im Internet ein paar Nordlichter anzubaggern? So was kühles Blondes mit wasserblauen Augen und Salzgeschmack auf der Stirn? Ach –ihr meint jetzt wohl, ich könnte mich nicht entscheiden? Ihr merkt auch alles. Ich glaub, ich hab da noch ein Video, vom letzten Jahr – Karneval in Rio. Wenn ich es mir so richtig überlege – Husum kann noch warten. Und überhaupt – die Frauen in Rio haben mir schon immer gefallen – so wahr ich Gramse heiße.
Bild: Beautyisdivine

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