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Echte Gefühle, wahre Liebe und die Zukunft

Berlin, den 06. September 2016
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So manche Frau und auch so mancher Mann sinniert nachts in einem einsamen Bett, ob es wohl wahre Liebe ist, was sie oder er für den anderen Menschen empfindet. Das ist nicht sinnlos, denn jeder gute Berater wird sagen: „Werde dir mal über deine eigenen Gefühle klar“. Sinnlos, kräftezehrend und seelisch grausam hingegen ist es, darüber nachzudenken, ob es für den „Anderen“ Liebe ist – das lässt sich durch Nachdenken nicht herausfinden.

Mit den Gefühlen ist es so eine Sache, und ich will euch dazu gleich ein Beispiel sagen: Kinder wissen, wann sie „schön gespielt“ haben, aber sie können dir nicht sagen, was „schön spielen“ eigentlich ist. So ähnlich ist es mit den „schönen Gefühlen“. Natürlich können wir als Erwachsene versuchen, sie anderen zu schildern, aber mal ehrlich, was bleibt dann davon übrig? Meist ein Haufen Wortmüll.

Mit den „echten Gefühlen“ ist es noch schlimmer. Gefühle haben die Eigenschaft, weder „echt“ noch „falsch“ sondern einfach „vorhanden“ zu sein. Das gilt schon für die einfachen Gefühle, die sich täglich einstellen, zum Beispiel, wenn wir ein kleines Kätzchen sehen. Zweifellos sind wir eben diesem Kätzchen nicht gefühlsmäßig verbunden, und dennoch bleibt es eine Weile als „schöne Erinnerung“ in uns haften.

Mutter Natur kennt keine "wahre Liebe"

Bei der Produktion des Gefühls „Liebe“ nun spielt Mutter Natur uns den Streich, alle Kraft, über die sie verfügt, in die möglichst rasche Näherung der Geschlechter zu legen. Möglichst schnell muss es gehen, denn ihr Produkt, der Homo sapiens sapiens, soll möglichst gar nicht erst zum Nachdenken kommen. Das Gehirn wird dabei so lange hormonal vernebelt, bis es kapituliert und der Mensch kopuliert. So jedenfalls will es die Natur.

Nun – die Natur lenkt, der Mensch denkt. Das ist genau die Situation in euren einsamen Nächten: Ihr findet die Frau oder den Mann wahnsinnig anziehend, und überlegt nun, ob „es Liebe ist“. In Wirklichkeit wollt ihr aber wissen, ob ihr ihn euch auch für „längere Zeit“ vorstellen könnt, zum Beispiel, um die mechanischen und chemischen Blockaden zu entfernen, die noch eine Schwangerschaft verhindern.

Zukunft mit Liebe und Verstand

Wenn das nicht euer erster Gedanke sein sollte, sondern der, ob ihr mit ihm vor einem Stadesbeamten stehen wollt oder auch nur eine gemeinsame Wohnung beziehen, dann lasst euch dies sagen: Dazu braucht man zwar viel liebevolle Zuwendung - aber eigentlich ist es der Wunsch, nun eine neue Gruppe zu bilden, auch, wenn sie zuerst mal nur aus „euch Zweien“ besteht.

Diese Gruppe „durchzubringen“ und ihr Leben mit Glück und Erfolg anzureichern, ist das Ziel des sozialen Teils von uns Menschen. Dabei helfen uns allerlei Gefühle, auch die Liebe. Aber die Frage „ist es wahre Liebe?“ könnt ihr euch schenken. Fragt lieber: Wo werden wir in zehn Jahren stehen?

Foto © 2008 by Faithful Chant

Euer Autor Gebhard

Auf in die Praxis: