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Ist der Seitensprung eine Männersache?

Berlin, den 19. September 2017

Es vergeht kaum ein Tag, an dem wir nicht von Seitensprüngen hören. Eigenartigerweise springen allerdings immer die verheirateten Männer „zur Seite“, während die Frauen dies offenbar nie tun. Das glauben jedenfalls die Leserinnen und Leser von Boulevardzeitungen, die klammheimlich auf den nächsten Tiger Woods warten. Das System ist dabei immer gleich: Irgendeine fragwürdige „Dame“ hat gequatscht, und schon geht das Halali los: Die Jagd ist eröffnet. Nun muss man öffentlich Abbitte tun, in eine Entzugsklinik für Sexabhängige gehen und was dergleichen mehr ist. In Wahrheit ist es eine unwürdige Show für ein dummdreistes Sensationspublikum. Derweil fiebert dann die Welt, ob die arme betrogene Frau Nodergren sich scheiden lässt oder nicht (sie ließ sich scheiden).

Seitensprünge sind so alt wie die Monogamie. Sie waren nicht immer schlecht für die Menschheit, im Gegenteil. Fürsten, Intellektuelle und fahrende Händler streuten ihren Samen breit in die Bevölkerung hinein, weil sie allüberall Frauen fanden, die einem Schäferstündchen nicht abgeneigt waren. Wer der Vater der Kinder war, wusste nur die Mutter – das galt über Jahrhunderte. Erst heute ist es uns möglich, die Vaterschaft eindeutig festzustellen – in früheren Jahren ging man davon aus, dass Kind und Kegel zur Familie gehörten, auch wenn es wehtat.

Frauen waren und sind immer beteiligt, wenn Männer fremdgehen – und im Alltag gehen Männer nun einmal nicht mit irgendwelchen überkandidelten „Models“ ins Bett, sondern mit ganz gewöhnlichen Frauen aus dem Umfeld des Paares – und nicht selten sind auch diese verheiratet. Was soll also die Aufregung um die angeblich widerwärtigen, betrügerischen Männer und die unschuldigen Hausfrauen und Mütter, die von ihnen betrogen werden?

Wenn Ehefrauen ihre Männer betrügen, dann tun sie es zumeist still und ohne Spuren zu hinterlassen – und der letzte entscheidende Faktor, der verräterische Bankert, ist seit der Erfindung der Pille als Verhütungsmittel auch kein Hindernis mehr für den Seitensprung. Warum sollten Frauen also nicht fortsetzen, was sie schon immer getan haben? Es gibt keinen Grund, anzunehmen, dass die Emanzipation, die Berufstätigkeit und vor allem die wirtschaftliche Selbstständige sie ausrechnet heute daran hindern würden.

Bild (Vorlage) © 2010 by Jaci Berkopec

Euer Autor Gebhard

Auf in die Praxis: