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Sexuelle Subkulturen – Hokus, Pokus, Verschwindibus

Berlin, den 28. März 2019

Am Anfang war alles geheimnisvoll, abenteuerlich und gefährlich: Männer mit Peitschen und Stricken beherrschten die geheimnisumwobene Unterwelt des „Schwarzen Leders“, in denen Geißeln, Ruten Riemen und Ketten eingesetzt wurden, um Spiele zischen Sklaven und Meistern zu ermöglichen. „Geheimorganisationen“, so wurde berichtet, würden Fotografien, Illustrationen und Materialien verkaufen, die von den Leder-und Schmerzliebhabern benutzt würden. Von Frauen war damals noch nicht die Rede - sie stießen erst später dazu.

Es handelte sich um eine sexuelle Subkultur, zu der mehrere Gruppen gehörten – Sadisten, Masochisten, Flagellanten, Schmerzliebhaber, Fetischisten, Fesselungsliebhaber und vor allem Rollenspieler. Die Organisationen gibt es noch – doch es ist nicht lange her, da schrieb jemand: „Stell dir vor, du gehst in einen SM-Klub und alles gähnt, während die neuen Sklaven vorgeführt werden“.

Was ist geschehen? Als die SM-Jünger aus ihren Katakomben herauskamen, war das Interesse groß – und alles, was davon sinnlich und in gewisser Weise auch liebenswert war, wurde in die normale erotische Kultur freudvoller Paare übernommen. Heute bietet jedes Erotik-Versandhaus alle einschlägigen Gerätschaften nebst Anleitungen, die zum Vollzug benötigt werden. Die Gesellschaft hat geschluckt, was einst als spektakulär hervorstach. Wie gesagt, es gibt sie noch, die alten Sektierer – aber sie haben sich wieder abgesondert, und es sind nicht mehr so „schicke“ Leute wie früher.

Wenn anders zu sein (oder zu leben) schick ist, dann kommen die Rampensäue überall hervor und ziehen ihre Shows ab. Bewusst lesbisch zu sein, sich als homosexuell zu outen, als SM-Paar in Talkshows zu gehen – das war einmal sensationell. Und heute? Da leben Bi-Frauen zwischen lesbischen und heterosexuellen Beziehungen wie die Fische im Wasser, Homosexuelle nimmt man kaum noch als solche wahr, und Lederfesseln kauft die Hausfrau mal zum Ausprobieren im ADULT-SHOP. Hokus, Pokus, Verschwindibus – bye, bye, Subkulturen. Eigentlich vermisst euch niemand so recht, oder etwa doch?

Euer Autor Gebhard

Auf in die Praxis: