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Der schöne, böse Traum von der Abhängigkeit

Berlin, den 09. Oktober 2016
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Erstaunlich viele Menschen begeben sich in der Liebe in eine Abhängigkeit, die dem Aussenstehenden merkwürdig erscheint. Dabei unterwerfen sie sich dem geliebten Menschen scheinbar ganz und gar und schweben so lange zwischen Traum und Wirklichkeit, bis sie erkennen müssen: Alles ein böser Traum gewesen.

So, wie die vielen Cinderellas vom Prinzen träumen, der ihnen ja nach dem Märchen bekanntlich zusteht, so träumen sich die unterwürfigen Frauen sich bisweilen in ein englisches Landgut hinein, wo sie ihre Lust und ihr Leid einmal so richtig ausleben können. Zofen werden dort sein, ein Chauffeur und ein Gärtner und vor allem jede Menge Herren, die ebenso seriös wie brutal sein werden. Nun, Frau O, schon Gelüste?

Es gibt sie ja, die Welt der Abhängigkeit, und sie steht im Prinzip jedem offen, der einen Menschen mit ähnlichen Wünschen trifft. Nur eines wird selten bedacht: Heute ist alles eine Frage des Geldes. Personal ist teuer, und sowohl Chauffeure wie auch Zofen haben ein normales Arbeitsleben, in dem sie sich nicht mehr zu Leibeignen degradieren lassen. Das gesamte Ambiente von Sir Stephen ("Geschichte der O") und seinen Spießgesellen ist deshalb ein Kopfkino, in das man sich gerne hineinträumen kann, sofern man sich auch wieder herausträumt. Die etwas realistischere Schilderung einer Versklavung, die der Ritters von Sacher-Masoch, in seinem Buch „Venus im Pelz“ macht deutlich, wie viel frei verfügbare Mittel man braucht, um Sklave und Herrin sein zu können – und das gilt für den Herrn und seine Sklavin natürlich auch.

Soll man nun doch versuchen, den Traum von der Abhängigkeit, sei es in inniger Liebe oder in der völligen Unterwerfung dennoch Wirklichkeit werden zu lassen?

Entscheiden musst du selbst, doch die Lebenserfahrung sagt dies: Solange du es als Spiel wahrnimmst, ist es eine Art Abwechslung. Empfindest du das Spiel als ausgesprochen realistisch, so hast du einen sinnlichen Genuss davon, der meist lange anhält. Schwierig wird es, wenn die Abhängigkeit über das Rollenspiel hinausgeht und zur brutalen Realität wird. Dann mach kehrt – denn zumeist lohnt es sich nicht, den Weg in einen Tunnel ohne Licht am Ende zu gehen. Er führt nur weiter in die Dunkelheit.

Bild: © 2009 by Alaskan Dude

Euer Autor Gebhard

Auf in die Praxis: