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Schuhkartons: Homosexuell zu sein ist kein Muss

Berlin, den 06. Dezember 2020

Von an sich gebildeten Gymnasiasten über geschwätzige Sekretärinnen bis hin zum Volk, das sich aus Boulevard- und Bürgergazetten informiert, ist eines immer noch sensationell: „Guck, der oder die ist schwul oder lesbisch.“

Auf der anderen Seite des Zauns, der Homos und Heteros trennt, stehen die Magazine der Separatisten, die jedes Mal jubeln, wenn sich eine öffentliche Person zu seiner/ihrer Homosexualität bekannt hat.

Doch homosexuell (oder lesbisch) zu sein ist kein Muss. Ebenso wenig wie es eine Pflicht ist, ausschließlich heterosexuell zu sein und dies dauernd auf einem Schild vor sich her zu tragen. Heute wird oft gefordert, dass sich Frauen und Männer, die angeblich „bisexuell“ sind, bitte zu dieser Veranlagung „bekennen“ sollen. Doch man kann nichts „bekennen“, was man nicht ist. Denn kaum eine der Frauen und Männer, die gerne mal „über den Zaun springen“ würde sich als „bisexuell“ definieren. „Bisexuell“ sein heißt, mit Frauen und Männern gleichwertig den Geschlechtsverkehr zu benötigen und auszuüben. Das ist etwas anderes, als sich aus Neugierde, Lust und oder Laune einem Partner des gleichen Geschlechts hinzugeben. In einem Artikel „Sexualität ist nicht Schwarz oder Weiß“ erläutert der Autor JESS MCGUIRE für „Stuff“, worum es wirklich geht und warum es ungehörig ist, Menschen wie beispielsweise Tom Daley, oder Maria Bello als „gay“ zu beschreiben.

Übrigens wäre auch manchen anderen Predigern der Szene zu widersprechen: Sex, sexuelle Ausrichtung und der persönliche erotischer Lebensstil sind nach wie vor Privatsache, und die Forderung, sich zu outen, ist ein Übergriff in die Privatsphäre. Wenn die Neigung offenkundig wird, weil Frau oder Mann ihren gleichgeschlechtlichen Partner ehelichen wollen, geht das in Ordnung – aber es ist wirklich nicht nötig, dass sich alle „outen“, nur weil sie einmal die gesellschaftliche Norm der Heterosexualität verlassen haben. Schließlich verlangen wir von Frauen und Männern auch nicht, dass sie angeben, mit welchen Hilfsmitteln und Gedanken sie masturbieren.

Mehr zum Thema in STUFF.

Euer Autor Gebhard

Auf in die Praxis: