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Vorurteile über Frauen und Sex

Berlin, den 01. August 2015
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Das Verhalten von Frauen und Männer in der Liebe besteht aus zwei Komponenten: biologischen und gesellschaftlichen. Während sich die biologischen sehr langsam verändern, werden die gesellschaftlichen sehr schnell umgekrempelt. Dabei treffen neue Missverständnisse auf alte Vorurteile – und lösen nicht selten Empörung aus.

Schon um die 1900-er Jahrhundertwende waren sich die Wissenschaftler nicht mehr einig: War die Frau nun das zurückhaltende Wesen, das kein eigenständiges Verlangen hatte, sich sexuell zu betätigen, wie der berühmte Sexualforscher Krafft-Ebing behauptete? Oder sollte man eher den Allgemeinärzten seiner Zeit glauben, die bei Frauen sehr wohl eine sexuelle Triebkraft vermuten, die lediglich durch den Zeitgeist verschüttet war und die sich zum Beispiel durch die Verschreibung von Vibratoren durchaus neu beleben ließ?

Inzwischen wissen wir: Krafft-Ebing war auf dem Holzweg – Frauen waren ganz anders, wenn sie sich frei und weitgehend unabhängig entwickeln duften. Selbst in der Blütezeit der bürgerlichen Epoche wurde unter der Hand gemunkelt, dass Frauen durchaus allerlei absonderliche Fantasien hatten – und dass sich manche Frau heimlich leistete, sie auch zu verwirklichen. Doch das Bürgertum hatte (und hat) einen Grundsatz: Die Fassade wird aufrecht erhalten, auch wenn dahinter bereist ganz andere Dinge passieren.

Bereits vor 1900 gab es Töchter der guten Gesellschaft, die ihre Gunst als Halbjungfern an zahlungskräftige Herren in einer Art verkauften, in der sie „intakte“ Jungfrauen blieben. Auch ihre Mütter dachten gar nicht daran, den Idealen der Bürgerfrau zu entsprechen: Es gab so viele Affären, dass jedes neugeborene Kind von Verwandten argwöhnisch auf Zeichen eines Fehltritts abgesucht wurde. War die Sache nicht eindeutig, bleib die Fassade dennoch stehen: Man sagte dann, das Kind „käme nach der Mutter“.

Verheiratete Frauen waren nicht selten Gelegenheitsprostituierte: Man sagte in Deutschland, sie würden sich „das Nadelgeld aufbessern“, während man in Frankreich sagte: „Sie würden nebenbei Geschäfte betreiben“.

Noch heute glauben viele Frauen, dass Männer nur Sex wollten, während Männer immer noch der Meinung sind, dass Frauen „flachgelegt“ werden müssten, weil sie selbst nie auf sexuelle Gedanken kommen würden. Wer so denkt, gerät ständig in Gedanken- und Verhaltensfallen – und das wirkliche Leben geht an ihm vorbei.

Wie ist eure Meinung darüber?

Euer Autor Gebhard

Auf in die Praxis: