Frau: Vergiss Großmutters Romantik

Das waren noch Zeiten, als Oma Brunhilde mit Opa Sigurd in der Gartenlaube Händchen hielten, die Bienchen und Vöglein beobachteten und sich dann ganz fest ansahen, um einander die ewige Liebe zu gestehen, nicht wahr?

Auf ein Wort, Frau des 21. Jahrhunderts: Besitzt du eine Gedankenmülltonne? Dann kipp mal deine Restbestände von Omas Romantikmüll hinein, der immer noch in deinem Hirn herumwuselt.

Ich sag’s mal, wie es ist: Du brauchst eigene Werte, und sie müssen in die heutige Zeit passen. Reicht es dir wirklich, mit den Männern herumzumachen, sie mal abzuweisen und mal zu umschwärmen, zu hoffen, dass dich mal ein toller Mann einlädt oder du einem miesen Kerl mal so richtig abfahren lassen kannst? Willst du wirklich herumvögeln, weil es die Kerle “so gerne haben“, aber du immer den Kürzeren dabei ziehst?

Denk mal nach: wo bis du jetzt, und wo willst du hin? Schon mal überlegt? Mit welchem Mann kannst du etwas anfangen – jetzt, in sechs Wochen, in sechs Monaten, oder vielleicht in sechs Jahren?

Da kannst du tausend Mal auf Romantik, Verliebtheit oder „wunderschöne“ Bettgeschichten verweisen – das hat alles nichts mit deinen Werten zu tun. Werte sind etwas, das bleibt – unabhängig davon, wen du gerade küsst.

Klar kannst du herumspielen, küssen und vögeln, soviel du willst – dann sollte es dir aber nichts als Freude bereiten und du solltest es nicht „Liebe“ nennen und deine Zukunft nicht daran hängen.

Das Leben ist bekanntlich kein Ponyhof. Und die Liebe hat keine Schwingen, die dich ewig auf einem warmen Wind in die Lüfte tragen. So leid es mir auch tut: Du musst an die arbeiten. Persönlichkeit zeigen, Werte entwickeln, Standpunkte einnehmen. Und du sollest wirklich lernen, etwas anderes vom Leben zu fordern als „romantische“ Begegnungen. Du bist nicht Dornröschen.

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