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Dating: Anonymität nicht aufs Spiel setzen

Berlin, den 18. Januar 2017
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Die meisten Menschen, die im Leben etwas darstellen, geben nur äußerst wenige Details aus ihrem Privatleben preis. Es ist sozusagen das Königsrecht des Individuums, seine Gefühlswelt in den Bereich der Privatheit zu legen – und das gilt insbesondere für Liebe, Lust und Leidenschaft.

Gewiss, wir haben viele schlechte Beispiele unter den Promis – aber noch weitaus schlechtere Beispiele findet man in jedem sozialen Netzwerk und auf vielen privaten Blogs sowie auf Twitter- und Facebookseiten. Mag man die pubertäre Geschwätzigkeit einiger junger Leute noch belächeln, so hört der Spaß bei Erwachsenen auf: Niemand will auf einem Blog lesen: „Gestern hat Frau S. aus W. mit mir geschlafen – war affengeil. Wollt ihr wissen, bei welcher Singlebörse sie ist und welchen Nick sie da hat?“

Es ist kein Wunder, wenn manche Menschen sich immer noch vor allzu offenen Singlebörsen fürchten: Über Foto, Wohnort und Alter ist man schnell identifiziert, vor allem, wenn der Ort klein genug ist, um Recherchen anzustellen. Wer naiv genug ist, den gleichen „Nick“ in sozialen Netzwerken und auf Singlebörsen zu verwenden, kann ohnehin leicht aufgefunden werden – und von dort bis zu Namen, E-Mail-Adresse und Telefonnummer ist der Weg dann oft sehr kurz. Man muss sich nur unter einem Vorwand an die Zielperson heranschleichen.

Gerade erst ist ein deutscher Servicedienstleister angetreten, der eine Art „Single-Zeugnis“ anbieten will: Wer sich bei einem Blind Date mit jemandem trifft, soll in Zukunft die Möglichkeit haben, ihn unter seinem Nick zu beurteilen – was dies am Ende bedeutet könnte, ist selbst mir noch nicht klar, nur ist mir aus anderen Beurteilungsforen geläufig, dass der Schritt vom „Beurteilen“ zum „Verurteilen“ im Internet sehr klein ist.

Man darf gespannt sein, wie die Betreiber von Singlebörsen und Online-Partneragenturen auf die Ankündigung solcher „Single-Zeugnisse“ im Netz reagieren werden. Wenn sie klug sind, werden sie sich zeitig Gedanken darüber machen, wie sie ihre Kunden schützen können.

Bild: © 2007 by Made Underground

Euer Autor Gebhard

Auf in die Praxis: