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Auch das noch – Pheromonpartys

Berlin, den 07. Januar 2020
scheues mädchen

Manchmal kann man nur staunen, wie Ideen vermarktet werden. So versuchen immer wieder Leute, uns die alte Story zu verkaufen: Unter bestimmte Parfüms werden angeblich Pheromone gemischt, die sozusagen als Magnete auf Frauen (und Männer) wirken. Bewiesen ist es nicht, wie denn überhaupt erhebliche Zweifel daran bestehen, ob Pheromone in dieser Weise beim Menschen wirksam werden. Bei Motten ist dies anders – aber selbst wenn wir Männer manchmal auf Frauen brummen wie die Motten auf das Licht – wir sind nun mal keine Motten. Wenn Parfums wirken, dann nur aus der Nähe und nicht wegen der angeblichen Pheromone – soviel Mal zu den Tatsachen. Hier in meiner Gegend sagt man dann scherzhaft: „Du riechst so gut, wo steht dein Bett?“, und was dann duftet, sind meist teure Abendparfüms.

Wenn nun angeblich ein „Berliner Parfümschöpfer“ die „Duftlandschaft mit Pheromonen revolutioniert“ hätte, dann wäre er inzwischen Multimillionär, und die namhaften Duftdesigner würden bei ihm Schlange stehen.

Das aber wird gerade behauptet, und man versteigt sich noch in viel abenteuerlichere angebliche „wissenschaftliche“ Thesen:

Das Unterbewusstsein erkennt als Erstes, wen es gut riechen kann … glaubt ein Mensch, sich entschieden zu haben, einen anderen Menschen als attraktiv einzustufen, dann hat sein Unterbewusstsein diese Entscheidung schon lange vor seinem Verstand getroffen.

Das klingt gut, ist aber in diesem Zusammenhang falsch. Menschen haben bekanntlich einen absolut miesen Geruchssinn, und sie stufen andere Menschen demnach zuerst nach dem optischen Eindruck ein. Der berühmte „erste Eindruck“ ist jener der Eindruck, mit dem der Urmensch Freund und Feind unterschied – und vielleicht ein klein wenig mehr, wenn er sehr feinsinnig war. Düfte haben auf größere Entfernung auf Menschen überhaupt keine Wirkung – nur aus nächster Nähe und ohne störende Fremdeinflüsse (wie zum Beispiel Parfüms) können wir feststellen, ob wir jemanden „wirklich gut riechen können“.

Ach ja – bevor ich es vergesse. Natürlich will auch der Parfümproduzent das Dating revolutionieren – mit einem „Neuen Datingtrend“. Von einem Trend kann freilich keine Rede sein, und von Dating auch nicht. So stimmt eigentlich gar nichts – Party sind kein „Dating“ und in den USA wird die mäßig erfolgreiche Idee der Pheromon-Partys lediglich als „Experiment“ bezeichnet.

Euer Autor Gebhard

Auf in die Praxis: