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Karriere-Turbo: einen Blasen?

Berlin, den 22. November 2018

Normalerweise haben wir da ja richtig feine Ausdrücke für so was, nicht? Der Herr Professor sagt „Fellatio ausführen“, Lieschen Müller sagt „die macht es ihm französisch“ und – schließlich gibt es auch noch das schöne Wort „Mundverkehr“.

Seit gestern heißt das aber ganz offiziell: „Einen blasen“. Das macht frau dann, wenn sie, sagen wir mal, Kriminalkommissarin ist und von dem Kollegen von der Konkurrenz-Truppe was rauskriegen will. Freiwillig sagt der sture Bock nix, na ja, und dann schreitet Frau Kriminalgedöns zur Tat: Für die Wahrheit gibt es eine kleine feuchte Anerkennung – schick nicht? Na, und dann erzählt sie mal so ganz locker, für dieses Aussagen hätte sie ihm einen geblasen.

Wow! Frauensleute, da habt ihr doch endlich mal den Karriere-Turbo entdeckt! Jetzt musst du dich nicht mehr anstrengen, Abteilungsleiterin zu werden. Kurse? Können? Überstunden? Nix da: Karriere-Turbo nach dem TATORT-Muster einschalten: Komm, gib mir den Job, dann geb ich dir den Blowjob. Oder bist du selbstständig? Willst schon lange den Auftrag für die neue Software von dem Dingskirchen mit dem großen Budget? Tipp: Mit dem IT-Manager verabreden: „Du gibst mir den Vertrag – ich blas dir einen.“

Ihr glaubt das alles nicht, oder? Ist aber Tatsache: Sonntagabend, Deutsches Fernsehen. TATORT-Kommissarin Conny Mey will vom Kollegen Thomsen, der Militärpolizist ist und eigentlich nichts sagen darf, eine Auskunft – sozusagen als Gegenleistung für den folgenden Geschlechtsakt – oder hat sie ihm wirklich nur „einen geblasen“? Das haben wir so genau nicht zu sehen gekriegt.

Schreibt T-Online:

«Meys Verhalten verwundert einen nicht - schon im letzten "Tatort" konnte man erkennen, dass sie eine Frau ist, die aus jeder Pore Sex-Appeal ausstrahlt und mit ihrer Sexualität ganz offen umgeht.»

Klar, so geht man also mit seiner Sexualität „offen um“: «Du kriegt alles, wenn du Männern einen bläst». Tolle Moral, wirklich.

Ich habe mich gleich mal da empört und bin nachher noch in Lianes Bar gegangen, wo das Thema eigentlich besser hinpasst als in die Frankfurter Mordkommission. „Na ja“, hat Buschbaby gleich mal gemeint, „so billig hat der Militärbulle das verkauft?“ Uff – da war ich nun wieder platt. Ich hab ja versucht, Buschbaby zu erklären, dass die Soliden nicht alle Tage Blowjobs geben, und das der dann eben viel mehr wert ist als – sagen wir mal – ihr eigener. Aber da hat Buschbaby geschmollt und mir gesagt: „Du willst doch nicht etwa sagen, dass eine, die es nicht mal richtig kann, mehr dafür kriegt als ich?“

Na ja, Leute – ich hab dann darauf verzichtet, Buschbaby das zu erklären, so wahr ich Gramse heiße.

Bild: Bilderserie zur Sexualität, Amateurfoto

Euer Autor Fürchtegott

Auf in die Praxis: