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Vielleicht ist „maso“ gar nicht so „maso“

Berlin, den 30. Juli 2021

Ein Problem in der deutschen Sprache besteht darin, dass wie Wörter bereits definiert vorfinden, bevor wir sie selber begriffen haben. Man hört oft junge Männer über „lesbische“ Frauen reden, und sich „lesbisch“ zu outen gehört heute zum Standardrepertoire der Skandalpresse. Doch die Affäre einer Frau mit einer sinnlichen Geliebten sagt nichts über ihre generelle sexuelle Ausrichtung aus. Sie ist möglicherweise such nicht „bi“, sondern sie hatte eben Lust auf eine Frau. Doch es so simpel zu erklären, kommt für Deutsche nun einmal nicht infrage.

Maso“ zu sein wird fast noch als spektakulärer angesehen. Die Lust an der spielerischen Unterwerfung ist noch kein Masochismus. Sie gehört vielmehr zum Verhaltensrepertoire der Menschen und ermöglicht ihnen auch, damit zu spielen. Die Art, wie wir Sexualität erleben, liegt auf einer langen Skala von sanfter Berührung bis zur körperlichen Erschöpfung. Ist eine Frau eine Masochistin, wenn sie es liebt, penetriert und dabei von mehreren heftigen Orgasmen ausgelaugt zu werden? Wohl eher nicht. Warum sollte sie also Masochistin sein, wenn sie Spiele liebt, in denen sie geführt, gefesselt oder „erzogen“ wird? Und was soll man davon halten, wenn sie bis an ihre Schmerzgrenzen geht? Ist sie dann „pervers“? Unter den gleichen Bedingungen müsste man jede Spitzensportlerin als Masochistin bezeichnen.

An einen Mann wird selten das Etikett verliehen, „maso“ zu sein. Möglicherweise, weil der Mann seine masochistischen Lüste nicht bei seiner Freundin auslebt, sondern wie eine grauer Kater um die Ecken zum Dominastudio schleicht. Ist „maso“ wirklich so „maso“?

Die meisten Menschen, die gelegentlich mit der Unterwerfung spielen, sind ganz gewöhnliche Mitmenschen, die durch ein Tor gegangen sind, über dem steht: „Häng deine Sorgen und Nöte an die Garderobe, und genieße, für nichts verantwortlich zu sein, was geschieht.“ Klar könnte man so etwas auch anders erreichen. Aber kaum mit so vielen farbigen Eindrücken für die Sinne. Das meinen jedenfalls die Menschen, die sich in der Lust an Masochismus suhlen.

(Dieser Artikel wurde aufgrund von Internetrecherchen geschrieben)

Euer Autor Gebhard

Auf in die Praxis: