Romantik, Esoterik, Kartenlegen und Zukunft
Wenn ich jetzt schreiben würde „Frauen sind so naiv, dass sie an jeden Hokuspokus glauben“, dann würden mich nicht nur die Feministinnen bespucken. Wisst ihr, ich habe ja schon oft über die Romantik geschrieben. Warum sie ein süßes Gift ist, und warum wir süße Gifte lieben, obgleich sie uns nicht weiterbringen.
Klar ist auch, dass irgendwo Muttis herumsitzen, die Bücher verzapfen und dabei entweder irre oder reich werden. Die gehören zum „System Romantik“, genauso wie die Blumenfritzen und die Schlagerheuler. Sehr ihr, und gegen die hege ich keinen Argwohn. Die verkaufen etwas, was kaum schadet, aber eure Seelchen zusammenschmelzen lässt. Romantische Trunkenheit und Schwelgerei müssen eben ab und an mal sein, genauso wie man ab und an Sex braucht, nicht wahr?
Aber die Esoterik-Tanten, die Kartenschlägerinnen und Hellseherinnen? Was geht denn bitte, Gutes von ihnen aus? Abgesehen von einigen (wenigen) überzeugten Menschen, die Menschenkenntnis mit Weisheit mischen, sind überwiegend Scharlatane und Geschäftemacher in der Branche unterwegs.
Ich denke, wir sollten uns auf unsere inneren Werte, auf unsere Kenntnisse und Fähigkiten besinnen – und nicht der Esoterik verfallen. Und wir sollten mutig unsere selbst gesetzten Ziele angehen, ohne uns ständig zu fragen, ob wir damit „richtig liegen“.
Ein Wanderer dreht sich auch nicht um, weil er sehen will, ob er auf dem rechten Weg ist. Er sieht nach vorne und verlässt sich auf Karte, Kompass, Sonnenstand und die Spuren von Wind und Regen.
Das solltest du auch auf deinem Lebensweg tun – und in der Liebe sowieso.