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Was interessiert uns so an der Liebe?

Berlin, den 16. Februar 2017
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Alle, die sich mit dem Flirt, der Liebe, der Erotik und dem Sex beschäftigen, müssen sich ab und an fragen: Ja, was interessiert denn andere so an der Liebe? Ist es eher die Neigung, unsere eigenen Erfahrungen mit denen anderer zu vergleichen, um zu lernen? Das wäre ja sehr positiv, denn wenngleich wir nicht alle dieselben Erfahrungen machen, können wir doch von ähnlichen Erfahrungen lernen. Freundinnen sagen sich dabei mehr als Freunde - auch, was sexuelle Intimitäten betrifft.

Oder ist es vielleicht doch eher die Neugierde, mal einen Blick durch das Schlüsselloch eines Schlafzimmers zu werfen? Heute sehen wir ja mehr als nur „durch ein Schlüsselloch“. Die ganze Farbenpracht der schweinchenrosa Körper liegt vor uns auf dem Bildschirm, und sie machen wahrhaftig diese Hubbewegungen, die noch vor zwei Generationen kaum jemand in einem Film zu sehen bekam.

Doch was wissen wir, wenn wir dies gesehen haben? Haben wir eine Vorstellung davon, wie es sich anfühlt, wenn wir es nie getan haben? Eine etwas zynische Freundin von mir sagte immer: „Bevor ihr Männer von Frauen Analverkehr fordert, solltet ihr selbst mal welchen haben“ – und sie meinte dies bitterernst.

Wir alle brauchen offenbar Erfahrungen, Ansichten, Meinungen und Vergleiche. Wer sie nicht hat, zweifelt an sich selbst: „Ist es richtig, was ich mir wünsche?“, „ist es normal, was ich denke?“, „wir lieben eigentlich andere junge Paare?“

Die Bilder im Internet von haarlosen Unterleibern, perfekten weiblichen und männlichen Liebesmaschinen und permanent vor Lust stöhnenden Frauen sind keine guten Beispiele, aber wie erfahren wir eigentlich, was ganz normale Menschen in ganz normalen Beziehungen für „normal“ halten?

Glaubt nun bitte nicht, ich wüsste es. Ich schaue ab und in Foren, um zu sehen, was diskutiert wird – daraus erkenn ich einen Trend.

Was aber macht ihr? Liebt ihr so, wie ihr wollt, oder fragt ihr euch ab und an, „was machen eigentlich andere?“

Bild © 2006 by Flavia Mariani

Euer Autor Gebhard

Auf in die Praxis: