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Heiß in der Jugend, raffiniert im Alter?

Berlin, den 12. September 2019

In der Jugend geht man bekanntlich verschwenderisch mit der Ressource „Liebe“ um – größtenteils, weil man denkt, sie sei unendlich verfügbar. Das erste Nachdenken erfolgt zumeist gegen 30 – dann stellt man nämlich fest, dass man selbst zwar noch alle Liebe dieser Erde geben kann – aber dass die Welt da draußen nach und nach abgegrast wird. Mit anderen Worten: Man muss immer mehr Liebe geben, und man bekommt immer weniger.

Dann wird man älter. Mit 40 kommt die zweite kritische Phase, diesmal fast nur für Frauen. Abgegrast ist nun nicht mehr das richtige Wort. Da draußen ist eine Wüste, in der nur noch mit Mühe ein Grashalm zu sehen ist – und die Oasen der Liebe sind fast nicht auffindbar. Nun nützt es nichts mehr, „mehr Liebe zu geben“ – denn diese Liebe wird inflationär angeboten.

Ich habe gerade eine sehr interessante Kritik gelesen – darin wird beklagt, dass selbst die Protagonisten des Kitschromans „Fifty Shades of Grey“ noch „grün hinter den Ohren“ sind – noch nicht einmal 30. Sie können Liebe also noch verschwenderisch geben. Die Leserinnen dürften deutlich älter sein: „Pornografie für Mütter“ sagen die US-Amerikaner zu dem Roman.

Man kann vielleicht dies sagen – und hier spreche ich Leute ab 40 an: ab einem bestimmten Alter ist es nötig, „Fünfe gerade“ sein zu lassen. Das bedeutet auch, Experimente zuzulassen und das Leben einfach zu genießen. Dabei dürfen Frauen wie Männer durchaus etwas „raffiniert“ sein, wenn es um das späte Liebesglück geht. Denn wenn die Öde da draußen wirklich so öde ist, dann ist es immer gut, eine Oase zu kennen, in der man sich wenigstens ab und an wirklich wohlfühlen kann. Oder seid ihre da draußen anderer Meinung?

Bild: Fotomonntage - Fata Morgana in der Wüste © 2012 by rosinentexte.de

Euer Autor Gebhard

Auf in die Praxis: