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Kein Fall von Käfighaltung - Frauenkäfige

Berlin, den 19. Dezember 2019

Also neulich sitze ich da in meiner Bar, schlürfe den Pinotage, und da setzt sich doch glatt ein Typ zu mir. Eigentlich habe ich ja lieber, wenn sich die "Mädchen" zu mir setzen, gerade jetzt, so an Weihnachten. Da werden die nämlich richtig sentimental und erzählen mir, was sie sich so erträumen. Na, und das schreibe ich dann später auf und verkauf es an meine Internet-Agentur. Jetzt so, vor Weihnachten, trägt Buschbaby ja auch immer das schöne rote Korsett, aus dem die Brüste herausquellen. Nun sind Brüste ja in Lianes Bar zum Zeigen da und nicht zum Verstecken, und das verlockt dann doch noch manchen Herrn, sich mal an was Süßes zu wagen. Na, und jetzt vor Weihnachten, da beißen sich die Männer an solchen Ködern schnell fest. Weil sie ja Weihnachten "in Familie machen" müssen.

Also, ich wollt dem Typen gerade sagen, dass der Platz neben mir eigentlich meiner rothaarigen Muse gehört, da fragt er auch schon, ob ich mal was von Käfighaltung von Frauen gehört hätte. Da hab ich erst mal dumm geguckt und was Falsches gedacht. Denn nun sagt der Typ, da hätte er was gelesen, dass Männer ja dauernd in Frauenkäfigen leben müssten, das wäre bei ihm auch so gewesen, und nun wollte sich damit mal näher beschäftigen.

Na, ich dachte mal an ETA Hoffmann, und dass die Weihnachtszeit ja viele Männer meschugge macht, aber dann hat er mir gleich einen Zeitungsausschnitt gezeigt: Da stand so ungefähr drin, dass die kleinen Jungs heute in einen Frauenkäfig kämen und darin festgehalten würden. Ja, sagt er, vor dem Gymnasium siehst du keinen Mann mehr, an dem du dich messen kannst. Überall nur Tanten: echte Tanten, Erzieherinnen, Hortnerinnen, Kindergärtnerinnen und Grundschullehrerinnen. Wenn du aufmuckst, machst du auch noch Bekanntschaft mit diesen widerlichen Sozialarbeiterinnen, Psychagoginnen und eventuell gar noch Psychologinnen.

Ja, und nun wollte er doch mal gucken, ob er sich nicht jetzt, wo er da raus ist und ganz gut verdient, nicht mal einen eigenen Frauenkäfig zulegen könnte. Na, ich hab mal nachgerechnet: Hennen haben einen Anspruch von 550 cm² bei einem Gewicht von sagen wir mal grob zwei Kilogramm. Frauen wiegen in der Schlankausführung so gegen 50 Kilogramm, hätten also den Anspruch auf das Fünfundzwanzigfache, macht also Pi mal Daumen einen Anspruch auf 14.000 cm ² gleich 1,4 m². Das macht bei 2000 Euro Baukosten pro Quadratmeter also 2800 Euro plus die Kosten für den Kunstschlosser (schließlich soll der Käfig ja nach was aussehen).

Nein, hat der Mann gesagt, so wäre das nicht gemeint … er meint das mehr so symbolisch, so, wie die Frauen das mit den Jungs machen, nur konsequenter, wenn ich verstehen würde, was er meine. Na, da hat bei mir das Glöckchen geläutet und ihm mal empfohlen, mal mit Liane zu reden, die hätte bestimmt eine Idee. Welche, weiß ich bis heute nicht, jedenfalls hat der Mann ein Gesicht gezogen, als er gehört hat, wie hoch die Sponsoring-Kosten für so was wären.

Wie immer, liebe Mädchen und Jungs, ist diese Geschichte von A bis Z erlogen, und Onkel Gramse klappt für dieses Jahr sein Märchenbuch zu. Nur – Frauenkäfige gibt es tatsächlich zu kaufen. Mir sind sie allerdings zu teuer, so wahr ich Gramse heiße.

Euer Autor Fürchtegott

Auf in die Praxis: