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Der Zungenkuss: wenn die Hormone Achterbahn fahren

Berlin, den 21. September 2016
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Im schwülstigen Ton des ausgehenden 19. Jahrhunderts heißt es über den Kuss, er würde „unter dem zunehmenden Feuer der Leidenschaft zu einer immer inbrünstigeren Vermählung der Lippen“ führen. Dabei scheint die Gleitbahn von den feuchten Lippen des Mundes bis zur feuchten Vagina schon damals hinlänglich bekannt gewesen zu sein, denn weiter heißt es: „Wenn sich die Spitzen der nervenreichen Zungen berühren, so findet damit ein Kontakt innerer Organe statt, der dem eigentlich Kopulationsakt nach- oder besser vorgebildet ist“.

Doch wie ist es eigentlich mit dem „korrekten“ Zungenkuss? Wie lernt man ihn, wie wird er verbreitet und warum wehren sich Frauen manchmal ein bisschen gegen Zungenküsse und sind dann doch plötzlich bereit dazu?

Zungenküsse lernt man dort, wo man auch sonst den ersten Liebesunterricht nimmt – etwa bei erfahrenen Partnerinnen oder Partnern. Frauen und Mädchen lernen oft voneinander, wie man Zungenküsse besonders intensiv gibt, während die Jungs es meist bei etwas älteren Mädchen lernen. Zumeist ist der erste, intensive Zungenkuss eine Sensation, und viele Jugendliche berichten, wie ihnen dabei wirklich körperlich „heiß“ wird – von der beinahe unvermeidlichen Erektion bei den Jungen einmal gar nicht zu reden. Es ist, als ob die Hormone Achterbahn fahren, zumindest bei dem ersten Dutzend Zungenküsse.

Kann man etwas „falsch“ machen, wie man oft hört? Eigentlich kaum. Manche Frauen lieben es, wenn der Mann beharrlich den Zugang zu ihrer Mundhöhle fordert und „verweigern“ sich spielerisch, um später um so intensiver die Hormonschübe zu genießen, die der Zungenkuss ihnen bietet. Männer sollten sich bewusst sein, dass nur ein „Nein“ eine Ablehnung ist, nicht aber eine verschlossene Zahnreihe, hinter sich dennoch eine lüsterne Zunge verbirgt, die lustvoll züngelt. Viele Frauen wollen eben auch heute noch erobert werden – und wenn es nur darum geht, die Zahnsperre für die lüsterne Zunge aufzubrechen.

Übrigens kommt den Frauen die Aufgabe zu, die Männer zu Künstlern beim Zungenkuss zu erziehen, denn während Frauen das lustvolle Küssen oft bei Frauen lernen, weigern sich Hetero-Männer fast immer, diesen Kuss von einem Mann zu erlernen. Frauen sind also die Multiplikatoren beim Erlernen sinnlicher Zungenküsse – auch heute noch.

Foto: © 2008 by karpov

Euer Autor Gebhard

Auf in die Praxis: