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Deine beste Rolle für die Liebe und das Leben

Berlin, den 04. August 2015
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Junge Mädchen machen sich oft Gedanken darüber, welche Rolle sie wohl im Leben spielen könnten – und spätestens ab der Pubertät wird dann ausprobiert, welche Rolle den besten Eindruck hinterlässt. Sicher, das gilt als Spielerei mit dem späteren Leben - aber spielen wir in der Liebe nicht alle eine Art Rolle?

Zur Rolle gehören ja immer drei Faktoren:

-Die Person, die dahinter steht
-Die Figur, die glaubwürdig verkörpert werden soll
-Ein Kostüm, durch das die Rolle unterstrichen wird.

Schließlich muss noch das Skript dazu kommen – im wirklichen Leben ist das eine Art roter Faden, der dich durch die Rolle leitet.

Das ist Blödsinn“, werden nun manche von euch sagen, „eigentlich sollte man doch nur sich selbst spielen!“ Die Oberschlauen kommen dann auch noch auf die Idee, hier anzuhängen: „Besser als sich selbst zu spielen ist doch, man selbst zu sein“.

Das ist alles richtig – und doch alles falsch. Denn in der Liebe ist immer ein bisschen Spiel dabei: Die Bankprokuristin, Programmiererin oder Studienrätin wird nicht mit ihrer beruflichen Persönlichkeit zum Date gehen, sondern mit einer anderen – möglicherweise mit einer, in der sie ziemlich ungeübt ist.

Tatsächlich wissen selbst sogenannte gestandene Persönlichkeiten in der Liebe oft nicht, wer sie am liebsten wären: Die ein bisschen flatterhafte Nachtfrau, die einem Abenteuer nicht abgeneigt ist, konkurriert innerlich nicht selten mit einer romantischen Tagfrau – und im Alltag kann dieselbe diese Frau durchaus eine gestandene Professorin sein.

Es gilt also, die eigene Rolle in der Liebe zu finden und auch mindestens äußerlich zu repräsentieren. Die ist nicht einfach – erst kürzlich hatte eine Journalistin drei verschiedene Rollen erprobt und schließlich festgestellt, dass mindestens Teile ihrer Persönlichkeit in allen drei Rollen zu finden waren.

Wenn eine Zweisamkeit geplant ist, muss sich jeder der Partner nochmals in eine Rolle finden: auch Zusammenleben will gelernt sein: es erfordert gewisse Anpassungen. Wer sich Kinder wünscht, wird schon bald erkennen, dass sich die Rollen nochmals wandeln.

Bei alldem darf man nicht vergessen, dass der Kern der Persönlichkeit nicht von der Rolle verdeckt werden sollte. „Ganz die Geliebte“ zu sein ist ebenso fragwürdig wie „ganz Vater zu sein“. Wer vergisst, eine Persönlichkeit zu werden, die auch jenseits der Rollen existiert, wird schnell zum Spielball Anderer – und das sollte man wirklich vermeiden.

Die Rolle der Lust – vom Flirt ins Bett

Euer Autor Gebhard

Auf in die Praxis: