Der einzig richtige Partner?
Die häufigste Frage, die junge Menschen in der Pubertät stellen, ist die Frage, ob ihre Wünsche und Vorstellungen von der Liebe normal sind. Oft sind es dabei ganz banale Fragen, die sich aber eben in jedem Leben einmal neu stellen: Von der Frage, ob man vom Küssen oder vom Oralverkehr Kinder bekommen, kann bis zu der Frage, ob, wie und wann man feststellt, dass man „den richtigen“ Partner gefunden hat. Die Frage nach dem „richtigen Partner“ reicht bei vielen Menschen von der Pubertät bis zur Verlobung - und manchmal kledier auch bis zum Lebensende.
Ist es nun sinnvoll, nach dem einzig „richtigen“ Partner zu suchen? Ach, sagte da jemand gerade „selbstverständlich!“, etwa noch im Brustton der Überzeugung? Da wäre ich etwas anderer Meinung, und ich schlage vor, lieber „einen wirklich passenden Partner“ als „den passenden Partner“ zu suchen.
Es ist nämlich so: Je länger man sucht, umso unsicherer wird man. Verkäufer lernen dies während ihrer Ausbildung: Der unschlüssige Kunde wir auf eine Auswahl hingelenkt, die letztendlich auf nur zwei Produkte hinausläuft, aus denen er dann eines wählen wird. Ähnlich gehen übrigens auch Berater vor, die für ihre Klienten aus den vielen Möglichkeiten zwei heraussuchen, die am plausibelsten sind.
Manche Menschen stellen fest, dass ihnen über ihre Unschlüssigkeit die Zeit unter den Finger verrinnt: Mit 25 fühlten sie sich noch nicht reif, mit 30 war ihnen niemand gut genug, und jetzt, mit 35, dämmert es ihnen, dass sie nicht allein auf der Welt bei der Suche nach der Traumprinzessin oder dem Traumprinzen waren: Dies Rosinen sind schon raus aus dem Kuchen – was bleibt, sind die Reste, die die anderen hinterlassen haben.
Wer zu spät zum Konditor kommt, der muss den Kuchen nehmen, der übrig bleibt – ob er nun lecker ist oder nicht. Also: Rechtzeitig an den Markt gehen, solange noch „Schnittchen“ da sind. Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben.
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