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Hürden aufbauen zwischen den Geschlechtern ? Nein danke!

Berlin, den 28. Juni 2020

Klischees sind offensichtlich dazu da, in den Zoos der Wissenschaft und mancher Bauautoren gepflegt zu werden. Dann erfahren wir beispielsweise, dass Mädchen „von klein auf“ lernen, „Gefühle zu deuten und darüber zu sprechen“. Nach der gleichen Quelle würden „Jungen dagegen rivalisieren“ und einander mit Worten beweisen, wer der Stärkere ist.“

Solche Informationen kann man abgähnen, sich darüber ärgern oder -leider – auch abnicken. Schon die Wortwahl sollte uns allerdings stutzig machen: Ach, Mädchen rivalisieren also nicht? Sie sitzen vielmehr den ganzen Tag in ihren Nähstuben, deuten Gefühle und laden sich dann Freundinnen ein, um darüber zu sprechen? Behauptet hat dies laut WELT der Paartherapeut Mathias Jung.

Ich verkenne nicht, dass Männer sich gelegentlich ander solidarisieren, anders kommunizieren und auf andere Art Gefühle tauschen. Doch dies festzustellen, bedeutet gar nichts. Ja, es ist sogar über alle Maßen gefährlich. Wenn wir Frauen und Männer dauernd einreden, sie müssten „riesige Anstrengungen“ unternehmen, um die Gebirge, die zwischen ihnen liegen, zu überwinden, dann glauben sie das letztendlich. Mit dem Ergebnis, dass sich die Frauen jenseits der berge und die Männer diesseits der Berge einnisten, weil es ja angeblich viel zu aufwendig ist, die Mühe der Überwindung in Kauf zu nehmen.

Mal ehrlich, Freundinnen und Freude, ich habe die Nase voll von diesen kecken Sprüchen. Auch wenn man noch aus dem vorausgegangenen Jahrhundert schöpft, was auch für mich zutrifft, so kann man doch erwarten, dass wie lernfähig sind und uns von intellektuellen Nebelkerzenwerfern nicht einlullen lassen.

Ich bin wirklich froh, dass anders sein und anders denken noch gestattet und voneinander lernen noch als Tugend angesehen wird. Und weil das so ist, zeigt ein Blick auf die Praxis: Ja, es ist eigentlich ganz einfach, miteinander zu leben und doch verschieden zu sein. Man muss nur Brücken bauen, über die man gehen kann.

Dazu noch einmal die WELT, die nun den Paartherapeuten Michael Mary interpretiert:

Er warnt vor Theorien, die davon ausgingen, dass die Rollen biologisch begründet seien oder vor populären Ansätzen, wie Männer seien vom Mars und Frauen von der Venus. Vielmehr sollten beide Partner beim Entschlüsseln von Liebesbeweisen darauf achten, wie das Gefühl der Zuneigung entsteht.

Dem wird man gerne zustimmen – schon allein deshalb, weil die Hürden zueinander nun nicht mehr als „übergroß“ erscheinen. Psychologen (so etwas in der Art sind die Herren ja wohl) sollte doch klar sein: Je höher man die Hürden redet, umso weniger Menschen wagen es, sie zu überwinden.

Ja – und ihr? Hüpft einfach rüber – bange machen gilt nicht.

Euer Autor Gebhard

Auf in die Praxis: