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Lasst ihr euch in der Liebe abstempeln?

Berlin, den 06. Mai 2018

Gerade hat die BILD-Zeitung veröffentlicht, wie sogenannte Gutachter die Sexualität dieses Wettermoderators beurteilen, der jetzt überall in der Presse ist – ja, und da kann man dann lesen, dass der Herr Kachelmann „in eine Vielzahl von Rollen“ schlüpfe, was offenbar ihm, dem Gutachter, „ganz schwindelig machen könne.“

Da frage ich mich doch: Ist es nicht unser gutes Recht, wenn wir Rollen annehmen? Können wir in der Liebe nicht sein, was wir wollen? Müssen wir uns in unseren ureigenen Privatangelegenheiten wirklich an die „Gutmenschenregeln“ halten, die uns der „große Bruder“ vorgibt, der uns mit seiner Lupe betrachtet?

Nein, nein und nochmals NEIN: Das müssen wir nicht. Wir dürfen unsere Rollen spielen, wir dürfen sie ausspielen, und wir dürfen sie so spielen, wie es uns recht und unsere Partnerinnen und Partnern billig ist.

Es mag ja sein, dass es einen Gutachter befremdet, wenn ein Mann „nicht bereit, (ist) eine Beziehung legal zu führen“ – aber niemand zwingt die Männer und Frauen in Deutschland, „Beziehungen zu legalisieren“. Alles, was man über das Liebesleben eines anderen sagen kann, ist vielleicht: „Es ist anders als meins“. Aber ist es nicht das gute Recht des anderen, anders zu sein?

Es gibt sie, die Beduinen der Liebe – und es gibt nicht nur Männer, die sich mal in diesem Zelt und mal in jenem Zelt vergnügen. Mal ehrlich – ich mag sie nicht besonders – aber spielt das eine Rolle? Die rastlosen Reisenden der Liebe haben offenbar Freude an ihrem Leben, und sie finden ja auch immer wieder lustvolle Gespielinnen und Gespielen – also: warum denn nun eigentlich nicht? Niemand muss mit einer Frau oder einem Mann ins Bett steigt, der alle drei Monate einmal auftaucht – und wer es tut, sollte wissen, dass er oder sie nicht die einzige Person ist, mit der die Liebesflüssigkeiten geteilt werden. Das Liebesleben ist eine der letzten Bastionen unserer menschlichen Freiheit, in die und niemand hineinreden darf. Wenn wir uns alle nur dran halten würden, dann wäre viel für die Liebe gewonnen.

Also: Lasst euch nicht abstempeln, einordnen und abwerten - sondern zeigt jenen, die euch bevormunden wollen, die Stirn - oder gleich einen anderen Körperteil.

Titelbild © 2010 by cobblucas

Euer Autor Gebhard

Auf in die Praxis: